Ausgleichszölle auf chinesische Elektroautos: deutliche handelspolitische Antwort, die Folgen haben wird

Wolfgang Niedermark, Mitglied der BDI-Hauptgeschäftsführung, über die Entscheidung der EU-Kommission, Ausgleichszölle gegen chinesische E-Autos zu verhängen: „Ausgleichszölle sind deutliche handelspolitische Antwort, die Folgen haben wird.”

„Die von der EU verhängten Ausgleichszölle sind eine deutliche handelspolitische Antwort, die nicht ohne Folgen bleiben dürfte. Jetzt muss es darum gehen, negative Auswirkungen auf internationale Lieferketten und europäische Unternehmen so gering wie möglich zu halten. Europäische Unternehmen haben kein Interesse daran, dass sich ein Handelskonflikt mit China hochschaukelt.

Die EU verfügt über handelspolitische Schutzinstrumente gegen Waren aus Drittländern, die durch Dumping oder Subventionen zu verzerrten Preisen auf den EU-Markt gelangen könnten. China hat nach den geltenden WTO-Regeln einen Wettbewerbsverstoß begangen. Dies hat die EU nach intensiver Prüfung festgestellt. 

Seit dem BDI-Positionspapier von 2019 herrscht Konsens in der deutschen Industrie, dass Chinas staatlich gelenktes hybrides Wirtschaftssystem nach anderen Kriterien funktioniert. Folgerichtig ist, dass die EU ihre Defensiv-Instrumente auch konsequent einsetzt. Sie garantieren eine Balance zwischen den Vorteilen von Offenheit und Austausch auf der einen Seite und den Nachteilen von Wettbewerbsverzerrungen und Sicherheitsrisiken auf der anderen Seite. Die deutsche Industrie setzt sich dafür ein, dass sich diese Balance in den Maßnahmen von Bundesregierung und EU-Kommission widerspiegelt. Schieren Protektionismus lehnen wir ab. Neben defensiven Instrumenten braucht es zusätzlich eine positive Handelsagenda, die unseren Unternehmen neue Marktchancen in anderen Ländern und Regionen öffnet.”