Ressourceneffizienzpolitik 4.0: Aktuelle Anforderungen aus Sicht der Industrie
Die Bundesregierung setzt in ihrem Deutschen Ressourceneffizienzprogramm (ProgRess), verabschiedet im Februar 2012, vor allem auf freiwillige und flexible Maßnahmen. In die richtige Richtung zielen vor allem die Beratung von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU). Denn gerade KMU können sich in der Wachstumsphase oft nicht ausreichend um die Optimierung ihrer Produktionsabläufe kümmern, da Akquisition und Kundenkontakte alle verfügbaren Kapazitäten binden.
Die Indikatoren und Ziele wurden im ersten Fortschrittsbericht zum Deutschen Ressourceneffizienzprogramm (ProgRess II), verabschiedet im März 2016, überprüft und durch den Indikator „Gesamtrohstoffproduktivität (BIP+Importe)/RMA (inkl. Biotik)“ sinnvoll ergänzt. Darüber hinaus werden die Aspekte „Nachhaltiges Bauen und nachhaltige Stadtentwicklung“ sowie die „Ressourceneffizienz von Produkten der Informations- und Kommunikationstechnik (IKT)“ stärker einbezogen.
Die nationale Ressourceneffizienzpolitik wird nach jetzigem Zeitplan bis spätestens März 2020 zu ProgRess III weiterentwickelt. Das gibt die Chance, noch stärker aktuelle Herausforderungen aufzugreifen, die sich aus der zunehmenden Digitalisierung der industriellen Produktion („Industrie 4.0“) sowie der wachsenden Internationalisierung der industriellen Wertschöpfungsketten ergeben. Es ist daher richtig, dass die Bunderegierung im Rahmen ihrer G7-Präsidentschaft im Jahre 2015 die G7-Allianz für Ressourceneffizienz und im Jahre 2017 im Rahmen ihrer G20 Präsidentschaft die G20 Dialogplattform Ressourceneffizienz initiiert hat. Der BDI engagiert sich zum Thema Ressourceneffizienz auch im Rahmen der Global Business Coalition (GBC), die von den führenden Wirtschaftsverbänden der wichtigsten G20 Länder gebildet wird.