Globalen Wachstumsausblick: „An Konjunkturrisiken mangelt es nicht“
„An Konjunkturrisiken mangelt es nicht. Die internationale Bekämpfung der Pandemie insbesondere in Entwicklungsländern liegt deutlich hinter dem ohnehin unzureichenden Zeitplan zurück. Dies schafft dauerhafte Risiken für die weltweite Erholung. Störungen und Abwärtsrisiken im laufenden Jahr sind sehr ernst zu nehmen.
Mit Omikron und möglichen weiteren Virusvarianten droht das Infektionsgeschehen auch in diesem Jahr Lieferketten zu beeinträchtigen. Dies dürfte zu weiteren temporären Schließungen von Produktionsanlagen und Infrastruktureinrichtungen vor allem in China führen. In Verbindung mit stringenteren gesundheitspolitischen Vorkehrungen sind weitere Engpässe für Produkte nicht unwahrscheinlich. Geopolitische Konflikte verunsichern und drohen die Investitionstätigkeit weltweit zu dämpfen.
Die USA werden auch im laufenden Jahr der stärkste Konjunkturmotor sein. Trotz konstant hoher Infektionszahlen blieben die gesundheitspolitischen Restriktionen bisher auf sehr niedrigem Niveau.
Die Inflationsdynamik in Europa und den USA hat sich weiter verstärkt. Die Notenbanken sind von der Stärke des Aufschwungs und den fortdauernden diversen Engpässen etwas auf dem falschen Fuß erwischt worden. Die Inflationsraten haben Größenordnungen erreicht, wie sie seit mehr als 20 Jahren nicht mehr zu beobachten waren. Die öffentliche Debatte um aus der Inflation resultierende Risiken gewinnt an Bedeutung, insbesondere in Deutschland.“