Bekämpfung der Corona-Pandemie – Plädoyer für eine Impfpflicht

Die allgemeine Impflicht ist der Schlüssel zum Schutz vor weiteren Infektionswellen. Expertinnen und Experten sind sich einig, dass die Pandemie nur langfristig überwunden und auf Infektionsschutzmaßnahmen verzichtet werden kann, wenn die Impfquote signifikant höher ist.

Die zukünftigen wirtschaftlichen und gesamtgesellschaftlichen Auswirkungen weiterer Infektionswellen sprechen vor dem Hintergrund stagnierender Impfzahlen klar für eine allgemeine Impfpflicht. Die Auswirkungen der mittlerweile zweijährigen Covid-19-Pandemie betreffen nahezu alle Lebensbereiche unseres Gemeinwesens. Hierunter fällt nicht nur das wirtschaftliche Handeln, sondern auch der Rechtsstaat, der Sozialstaat, das Gesundheitswesen und der gesellschaftliche Zusammenhalt. Die Pandemie zählt mittlerweile 17,2 Millionen an das Robert Koch-Institut (RKI) übermittelte Corona-Infizierte und über 125.000 Todesfälle in Deutschland. Neben den individuellen Folgen für jeden Betroffenen, wurde auch das Gemeinwesen durch diese globale Krise hart getroffen. Neben den Maßnahmen zum Gesundheitsschutz der Bevölkerung vor dem Risiko der Sterblichkeit und langer Krankheitsverläufe wird die Gesellschaft durch hohe Gesundheitskosten und die extreme Beanspruchung der Gesundheitsversorgung an die Grenze ihrer Belastbarkeit gebracht.

Die Pandemie als gesamtgesellschaftliche Herausforderung

Die Kosten für Wirtschaft und Industrie sind keine abstrakten Größen, sondern haben einen direkten Einfluss auf unsere wirtschaftliche Leistungsfähigkeit und unseren Wohlstand. Die von der Allgemeinheit getragenen Wirtschaftshilfen sind hierbei nur ein Aspekt. Noch schwerer wiegen nicht-realisierte Steuereinnahmen, Rückgänge in der Produktion und Schließungen. So schätzt das Institut der deutschen Wirtschaft Köln, dass die Pandemie bisher 350 Milliarden Euro Wertschöpfung kostete.

Nicht nur die finanziellen Spielräume des Staates wurden in der Krise und auch mit merklichen Folgen für die kommenden Jahre und Generationen schwer belastet. Viele Bürgerinnen und Bürger wurden trotz Corona-Hilfspaketen durch Lockdowns wirtschaftlich hart getroffen und an den Rand ihrer wirtschaftlichen Existenz gebracht. Die Pandemie hat nicht nur unmittelbar spürbare Folgen für die gesamte Gesellschaft, sondern auch heute noch kaum absehbare Langzeitfolgen. Insbesondere im Bildungsbereich wurden durch Schließungen von Bildungseinrichtungen erhebliche Lernrückstände bei Schülerinnen und Schülern sowie Studierenden verursacht, die spätere Berufskarrierechancen belasten und zu Einkommensverlusten führen könnten.

Allgemeine Impfpflicht per Gesetz?

Das anstehende Gesetzgebungsverfahren zur Einführung einer  allgemeinen Impfflicht kann Stabilität und Sicherheit für den Pandemieverlauf ab Herbst 2022 schaffen, dessen Ausmaß wir heute nicht kennen. Daher begrüßt die deutsche Industrie im Beschluss des Bundeskanzlers und der Regierungschefinnen und Regierungschefs der Länder die Bekräftigung der Notwendigkeit einer allgemeinen Impfpflicht. Es gilt hierbei der gesamtgesellschaftlichen Aufgabe gerecht zu werden und nicht die administrativen Lasten auf die Unternehmen zu übertragen.