Bund und Länder müssen Handlungsfähigkeit beweisen
„Bund und Länder müssen ihre Handlungsfähigkeit beweisen. Es muss eine Einigung auf einheitliche Standardmaßnahmen in den Test- und Schutzstrategien geben. Regional muss entschieden werden, wann welche Maßnahmen zu ergreifen sind. Sobald sie ergriffen werden, sollten sie nach einem einheitlichen Standard erfolgen, um Bürger und Wirtschaft nicht zu überfordern.
Ein erneuter Lockdown würde die Unternehmen unkalkulierbaren Risiken aussetzen und Wertschöpfungsketten sprengen. Ziel muss sein, wirtschaftliche Aktivität auf maximal möglichem Niveau zuzulassen. Dazu ist erforderlich, jede Einschränkung auf kleinstmögliche Cluster zu begrenzen. Größere regionale Verantwortung macht mehr Abstimmung und permanenten Erfahrungsaustausch wichtiger.
Insgesamt muss intensiver und einheitlicher getestet werden, und zwar abhängig von Risikogruppen und lokaler Betroffenheit. Weniger Tests und mehr Quarantänepflichten wären die falsche Strategie für die deutsche Wirtschaft. Testkapazitäten lassen sich durch die Einbindung privater Dienstleister und neue Testmethoden deutlich ausweiten, Hygienekonzepte durch innovative Lösungen etwa in der Desinfektion oder Luftfilterung verbessern. Es ist gut, dass der Koalitionsausschuss Geld für die Umrüstung von Klimaanlagen beschlossen hat.
Die weltweit vernetzte deutsche Volkswirtschaft funktioniert umso besser, je unbeschränkter der Waren- und Dienstleistungsverkehr läuft und je mobiler Fach- und Arbeitskräfte sind. Eine sich langsam erholende Weltwirtschaft ist auf internationale Lieferketten angewiesen. Dabei spielt der transatlantische Flugverkehr eine zentrale Rolle. Er muss durch die gegenseitige Anerkennung von Testverfahren und Hygienestandards weiter ausgebaut statt beschnitten werden.“