Business 7 Deutschland: Die Globalisierung gemeinsam gestalten
Der B7-Gipfel Ende Juni 2022 bot öffentliche, hochrangige Paneldiskussionen zu den großen globalen Herausforderungen und den Möglichkeiten der G7-Zusammenarbeit mit Erkenntnissen aus der Wirtschaft. 124 Tage nach Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine und im dritten Jahr der anhaltenden Covid-19-Pandemie untersuchte die B7 die aktuellen und künftigen Herausforderungen für die Wirtschaft. Die Verbandspräsidenten und Hauptgeschäftsführer der B7 hatten die Ehre, Bundeskanzler Olaf Scholz das B7-Kommuniqué und die Empfehlungen der Arbeitsgruppen zu übergeben.
Welche Rolle können wertebasierte Partnerschaften spielen? Welchen Beitrag können Klimaclubs leisten? Wie sollten Gesundheitssysteme in Zukunft gestaltet werden, um besser auf Pandemien vorbereitet zu sein? Diese Fragen standen im Mittelpunkt des diesjährigen B7-Prozesses. Wir sind überzeugt, dass gerade in Krisenzeiten der offene Austausch von Meinungen, Ideen und Analysen entscheidend für die Entwicklung gemeinsamer Lösungen ist.
In drei Panels, Reden und Web-Talks versammelte der B7-Gipfel insgesamt 18 hochrangige Redner vor Ort in der Verti Music Hall und Tausende von Online-Zuschauer vor ihren Bildschirmen. Zu den Höhepunkten gehörten Reden von Punit Renjen (Global CEO, Deloitte), Suzanne Clark (Präsidentin und CEO, U.S. Chamber of Commerce), Lord Karan Bilimoria CBE DL (Präsident, CBI) und Birgit Schwenk (Abteilungsleiterin für Klimapolitik, Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz).
„Business of Business is Business“
In seiner Eröffnungsrede erklärte Punit Renjen, CEO von Deloitte, dass die schweren Krisen unserer Zeit die Verbindung zwischen Gesellschaft und Wirtschaft durch eine neue Linse zeigen. Beide können nur gemeinsam erfolgreich sein. Aus diesem Grund ist ein neuer, ganzheitlicher Unternehmensansatz erforderlich, der die langfristige soziale Wirkung in den Mittelpunkt seines Auftrags stellt. Damit positionierte sich Renjen gegen die Auffassung, dass Unternehmen allein vom Profitmotiv geleitet werden.
Dieser Ansatz wurde auch von Suzanne Clark in der Paneldiskussion über die Dekarbonisierung der Industrie unterstützt. Die Debatte machte deutlich, dass in Zukunft gemeinsame Standards notwendig sind, um auch gemeinsame Ziele erreichen zu können.
Finales Kommuniqué
Zum Abschluss des B7-Gipfels empfing Bundeskanzler Scholz die Präsidenten der Business 7 zu einem Gespräch im Bundeskanzleramt. In dem Kommuniqué wird bekräftigt, dass die B7 fest hinter den Sanktionen gegen Russland steht. Darüber hinaus fordert die B7 die G7-Regierungen auf, mit einer dynamischen Wirtschaftspolitik die Investitionen der Unternehmen anzukurbeln, Arbeitsplätze zu schaffen und den Unternehmen zu helfen, ein beschäftigungsreiches Wachstum nach und trotz des Krieges zu generieren. Das Ziel für die nächsten Jahre ist eine umfassend widerstandsfähige Wirtschaft. Darüber hinaus fordert die B7 die G7-Volkswirtschaften auf, ihre Widerstandsfähigkeit durch die Diversifizierung von Lieferketten, den Aufbau von Unternehmensallianzen mit vertrauenswürdigen und gleichgesinnten Partnern, gemeinsame Projekte und wegweisende Industriestandards zu erhöhen. Die Stärkung der Souveränität darf auf keinen Fall zu protektionistischen Tendenzen, Überkapazitäten oder Marktverzerrungen führen.
Die deutsche Wirtschaft sieht der G7-Antwort auf die B7 mit Interesse entgegen und steht bereit, die G7 bei ihrer weiteren Arbeit sowie beim Handelsministertreffen im September 2022 zu unterstützen.