Chaotischer Brexit rückt in gefährliche Nähe
„Die Ablehnung des Austrittsabkommens ist dramatisch. Wo Vernunft gefragt gewesen wäre, hat die Hysterie gewonnen. Die Chance, einen Ausweg aus dem Chaos zu finden, ist vorerst vergeben.
Unternehmen diesseits und jenseits des Ärmelkanals hängen weiter in der Luft. Ein chaotischer Brexit rückt in gefährliche Nähe. Oberste Priorität muss nun sein, einen harten Brexit zu vermeiden. Die Verantwortung dafür liegt einzig und allein bei der Regierung und Opposition in London.
Wenige Wochen vor dem Ausstiegsdatum können sich unsere Unternehmen nicht in der erforderlichen Weise vorbereiten. Ein ungeordnetes Ausscheiden des Vereinigten Königreichs riskiert ein bilaterales Außenhandelsvolumen Deutschlands von über 175 Milliarden Euro – an Ein- und Ausfuhren von Waren und Dienstleistungen. Es droht eine unmittelbar durchschlagende Rezession in der britischen Wirtschaft, die auch an Deutschland nicht unbemerkt vorüberziehen würde.
Für Katerstimmung ist keine Zeit. Die Wirtschaft erwartet jetzt rasche Antworten, wie es weitergehen soll. Unsere Unternehmen sind mit rund 120 Milliarden Euro und weit über 2.000 Beteiligungen im Vereinigten Königreich investiert. Jede Unklarheit würde Zehntausende von Unternehmen und Hunderttausende von Arbeitsplätzen in Deutschland und vor allem im Vereinigten Königreich gefährden.
Die Europäische Kommission hat ihre Notfallpläne vorgelegt. Nun müssen Parlament und Rat unverzüglich handeln, um die schwersten Folgen einzudämmen.“