Deutsch-australische Wasserstoffbrücke zu wettbewerbsfähigen Preisen
Das deutsch-australische Wasserstoffprojekt HySupply untersucht seit Ende 2020 im Auftrag der deutschen und der australischen Bundesregierung die Machbarkeit einer Wasserstoffbrücke zwischen Deutschland und Australien. Das Zwischenergebnis der Machbarkeitsstudie zeigt, dass der Import von nachhaltig produziertem australischem Wasserstoff in großen Mengen trotz der großen Distanz technisch und ökonomisch machbar ist. Auch der Transport von Wasserstoff über den Schiffsweg stellt kein rechtliches Hindernis dar. Das teilten der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) und acatech – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften am Mittwoch in Berlin mit.
Das ist das Ergebnis einer von HySupply in Auftrag gegebenen Studie des Instituts für Klimaschutz, Energie und Mobilität (IKEM) aus Berlin zum regulatorischen Rahmen einer deutsch-australischen Wasserstoffbrücke. Deutschland könnte trotz der großen Distanz bereits heute Wasserstoff, etwa in Form von Ammoniak, zu wettbewerbsfähigen Preisen importieren. Für einen effektiven Aufbau der Wasserstoff-Lieferketten muss die EU ihre Planungs- und Genehmigungsverfahren deutlich vereinfachen, etwa für Importterminals oder eine effektive Verteilerstruktur innerhalb Europas.
Auf deutscher Seite haben Holger Lösch, stellvertretender BDI-Hauptgeschäftsführer, und Robert Schlögl, Direktor des Fritz-Haber-Instituts der Max-Planck-Gesellschaft und acatech-Mitglied, die Projektleitung von HySupply inne.
Hintergrundinformationen zum Projekt HySupply:
Das Projekt „HySupply“ wird von acatech – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften in Kooperation mit dem Bundesverband der Deutschen Industrie e.V. (BDI) koordiniert. Erstmalig will ein Team führender deutscher und australischer Fachleute aus Wissenschaft und Industrie untersuchen, ob und wie eine Wertschöpfungskette von erneuerbarem Wasserstoff zwischen zwei Industriestaaten realisierbar ist. Die Erkenntnisse aus der Machbarkeitsstudie sollen den Grundstein für die Entwicklung eines globalen Wasserstoffmarkts legen. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) übernimmt die Förderung für die gesamte Projektlaufzeit von 2020 bis Ende 2022 mit über 1,7 Millionen Euro. Für Australien koordiniert ein Konsortium unter Leitung der University of New South Wales die Studie. Die Förderung übernehmen das Department of Foreign Affairs and Trade sowie das Department of Industry, Science, Energy and Resources.