Deutsch-niederländischer Innovations- und Technologiepakt
Im Fokus stehen alle wichtigen Zukunftsbereiche, wie Digitalisierung, Industrie 4.0, Energie und Klima, Mobilität und Gesundheit. Das Abkommen knüpft an die letzten deutsch-niederländischen Regierungskonsultationen vom Oktober 2019 an. Unterzeichnende des Innovationspaktes sind auf deutscher Seite neben dem BDI das Bundeswirtschaftsministerium und auf niederländischer Seite das Ministerium für Wirtschaft und Klimapolitik, das Außenministerium, der Industrieverband (VNO-NCW), Technologieverband (FME), sowie der High-Tech-Verbund (HTSM).
Deutschland und die Niederlande verbinden enge und traditionsreiche Wirtschaftsbeziehungen. Es gibt nur wenige Länder auf der Welt, die so selbstverständlich miteinander kooperieren und so stark voneinander profitieren. Die Niederlande sind Deutschlands wichtigster europäischer und weltweit zweitwichtigster Handelspartner, nach China. Daraus erwachsen auch im Innovationsbereich große Chancen für Kooperationen. Durch enge Zusammenarbeit können beide Länder technologische Lösungen schneller entwickeln, testen und zur Anwendung bringen. Zudem ergibt sich hierdurch auch ein beträchtliches Wachstumspotential für beide Länder und für die EU insgesamt.
Beginn eines strategischen Dialogs
Im Juli 2021 besuchte das niederländische Königspaar Berlin. Bei dieser Gelegenheit fand das erste offizielle Treffen der Unterzeichnenden des Innovationspaktes nach statt. Ziel des Treffens war es, die nächsten Schritte zur gemeinsamen Umsetzung des Innovationspaktes zu formulieren sowie einen strukturierten Dialog der Partner aufzusetzen. Die Teilnehmenden einigten sich darauf, den Dialog im Bereich Mikroelektronik zu beginnen und über Entwicklungen sowie Herausforderungen mit Stakeholdern aus der Halbleiterindustrie zu diskutieren.
Daran anknüpfend fand am 21. Juni 2022 ein deutsch-niederländisches Roundtable Meeting zum Thema European Strategic Sovereignty and Microelectronics in Berlin statt. Alle sieben InnoPakt-Partner haben in einem intensivem Austausch mit Unternehmen der Halbleiterindustrie (ASML, NXP, ASM, Zeiss, Infineon, Trumpf, Bosch, Siemens und Viscom) über die Zukunft der strategischen Souveränität aus bilateraler und europäischer Perspektive diskutiert und über notwendige Next Steps gesprochen. Vor dem Hintergrund eines veränderten internationalen Umfelds muss die EU ihre geostrategische Position in der Welt neu definieren, um ihre Widerstandsfähigkeit zu stärken. Als zwei der innovativsten Länder der Welt können Deutschland und die Niederlande eine wichtigen Beitrag zur Stärkung der digitalen Souveränität der EU leisten. Betont wurden die Bedeutung der Zusammenarbeit innerhalb Europas. Der Vorschlag der EU-Kommission für einen EU-Cips Act zielt genau darauf ab. Auch die Notwendigkeit der Kooperation mit unseren transatlantischen Partnern wurde hervorgehoben. Der Roundtable soll der Auftakt für einen beginnenden bilateralen Dialog mit Unternehmen, Verbänden und Politik in dem Themenbereich sein.
Darüber hinaus fand am 23. Juni 2022 auf dem Digitaltag das deutsch-niederländische Webinar „Playing in the Sandbox – Boosting Innovation in the Netherlands and Germany“ statt. Diskutiert wurden Kooperationsmöglichkeiten im Bereich der Reallabore/Fieldlabs sowie die notwendigen politischen Rahmenbedingungen, damit Reallabore/Fieldlabs in der Praxis wirksam sein können. Zwei deutsche Reallabore – Sieger des Innovationspreises Reallabore 2022 – und zwei niederländische Fieldlabs stellten ihre Projekte vor und sprachen über Chancen und Herausforderungen ihrer Arbeit.