EU-China-Gipfel: „Wichtiger Impuls für eine Kommunikation auf Augenhöhe“

BDI-Präsident Siegfried Russwurm: „Eine Wirtschaftspartnerschaft ist für die europäische Industrie nur nachhaltig, wenn China Wettbewerbsgleichheit für ausländische Unternehmen herstellt.“

„Der EU-China-Gipfel ist ein wichtiger Impuls für eine Kommunikation zwischen China und Europa auf Augenhöhe in international schwierigen Zeiten. Es ist gut, dass Gespräche nach vier Jahren wieder bei einem persönlichen Treffen möglich sind. Die Europäische Kommission muss vor dem Hintergrund zahlreicher Krisen in der Welt selbstbewusst und wertegeleitet unsere Interessen in China vertreten.

Viele Aspekte in den Beziehungen bleiben schwierig. China fordert die internationale regelbasierte Ordnung heraus und untergräbt mit seinem Streben nach Sicherheit und Kontrolle die Logik von freien Märkten und offenem Handel. In vielen Bereichen bestehen nach wie vor deutliche Marktzugangshemmnisse, zum Beispiel bei langwierigen Lizenzverfahren oder Produktzertifizierungen. Die Wirtschaftspartnerschaft ist für die europäische Industrie nur nachhaltig, wenn China Wettbewerbsgleichheit für ausländische Unternehmen herstellt, zum Beispiel bei der öffentlichen Auftragsvergabe. Ein Decoupling ist nicht im Interesse unserer Unternehmen.  

Für die europäische Industrie bleiben Verbesserungen der Rahmenbedingungen der wirtschaftlichen Zusammenarbeit und der Abbau von regulatorischen und informellen Hürden für ausländische Unternehmen im chinesischen Markt ein zentrales Anliegen. Die kürzlich eingeführten Visa-Erleichterungen für mehrere europäische Länder sind ein gutes Signal, strukturelle Veränderungen bleiben dringend notwendig.“