©Christian Kruppa

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Europa im Aufbruch: Das Wirtschaftsforum mit starkem Appell für mehr Innovationskraft

Das Wirtschaftsforum der Hannover Messe 2025 stand ganz im Zeichen der wirtschaftlichen Erneuerung Europas. Führende Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Industrie machten deutlich: Europa braucht dringend neuen Schwung, um seine Rolle als globaler Innovationsplayer zu behaupten.

Deutschland als Treiber europäischer Wettbewerbsfähigkeit

Im Zentrum des Wirtschaftsforums von BDI und der Deutschen Messe stand die Frage, wie das Potenzial von Innovationen für Wachstum und Wertschöpfung entfesselt werden kann. Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil richtete seinen Blick auf Deutschland: „Deutschland muss zu einer starken Wirtschaft zurückkehren – denn ein starkes Deutschland ist die Voraussetzung für ein starkes Europa.“ Um im internationalen Wettbewerb bestehen zu können, brauche es mehr Investitionen, niedrigere Energiekosten und eine spürbare Entbürokratisierung. An diesen Stellschrauben müsse die Politik – auf nationaler wie EU-Ebene – entschlossen ansetzen.

Europas Innovationspotenzial entfesseln

Die vergangenen 80 Jahren haben gezeigt, dass gerade schwierige Phasen oft als Katalysator für Innovation, technologischen und wirtschaftlichen Fortschritt in Europa dienten. „Europa wächst in Krisen über sich hinaus“, betonte BDI-Präsident Peter Leibinger. Die Kombination aus leistungsfähiger Industrie, globalem Denken und transnationalen Partnerschaften macht Europa in der Welt einzigartig. Zugleich mahnte er: „Wenn die deutsche Industrie scheitert, scheitert die EU.“ Ein grundlegender Politikwechsel sei überfällig, um Europas Wettbewerbsfähigkeit im globalen Vergleich mit anderen Wirtschaftsräumen dauerhaft zu sichern.

Kanada als strategischer Partner

Als diesjähriges Partnerland der Messe stand Kanada besonders im Fokus. Beide Wirtschaftsräume teilen viele Herausforderungen – von geopolitischen Spannungen über wirtschaftliche Unsicherheiten bis hin zum steigenden Innovationsdruck. Durch eine enge transatlantische Zusammenarbeit sollen neue Marktchancen erschlossen und gemeinsame Standards für zukunftsfähige Industrien entwickelt werden. Kanada und Europa verbinden nicht nur Werte, sondern auch komplementäre wirtschaftliche Stärken.

EU-Binnenmarkt als Basis für Wachstum

Von Seiten der Europäischen Kommission betonte Kerstin Jorna, Generaldirektorin der Generaldirektion Binnenmarkt, Industrie, Unternehmertum und KMU (GROW), die strategische Bedeutung eines starken EU-Binnenmarkt. Er sei der Schlüssel, um global zu bestehen und Innovationen rasch voranzutreiben.

Die anschließende Diskussion zeigte deutlich: Europa steht vor einer wirtschaftlichen Weggabelung. Die Frage, ob Deutschland als Vorreiter oder Bremser in Europa agiert, bleibt zentral. Klar ist: Nur durch mutige Strukturreformen, strategische Investitionen und ein innovationsfreundliches regulatorisches Umfeld kann Europa seine Wettbewerbsfähigkeit und technologische Souveränität sichern.

Für den Bundesverband der Deutschen Industrie steht fest: Europa braucht ein neues wirtschaftliches Selbstbewusstsein – mit Deutschland als starkem Anker im Zentrum.