Gute Grundlage für Hochlauf einer Wasserstoffwirtschaft

Holger Lösch, stellvertretender BDI-Hauptgeschäftsführer, äußert sich zur Zwischenbilanz der nationalen Wasserstoff-Strategie. Die kommende Bundesregierung müsse den Faden für den Auf- und Ausbau eines Wasserstoffmarkts sofort aufnehmen.

„Die Wasserstoffstrategie mit ihren 38 Maßnahmen bildet eine gute Grundlage für den Hochlauf einer Wasserstoffwirtschaft entlang der Wertschöpfungskette. Jetzt kommt es auf das Tempo bei der Umsetzung an. Die kommende Bundesregierung muss den Faden für den Auf- und Ausbau eines Wasserstoffmarkts sofort aufnehmen.

Damit Investitionsentscheidungen in Wasserstofftechnologien hierzulande und europaweit getätigt werden können, muss die EU schnellstmöglich den Rahmen setzen. Benötigt werden einheitliche Standards bei der Klassifizierung und Zertifizierung sowie einheitliche Infrastrukturregelungen und -standards für den grenzüberschreitenden Transport von klimaneutralem Wasserstoff. Der Gesetzgeber sollte die Kriterien für die Produktion des grünen Wasserstoffs möglichst flexibel und realistisch stecken, damit Wasserstoff schnell und kostengünstig für die Industrie und weitere Anwendungen zur Verfügung stehen kann.

Kurzfristig werden nicht genügend Kapazitäten an grünem Wasserstoff in Deutschland verfügbar sein. Daher muss die Bundesregierung ihre Wasserstoffbezugsquellen diversifizieren und in einer Markthochlaufphase neben den grünen ebenso auf den blauen und türkisen Wasserstoff setzen. Deutschland und die EU sollten sich bei der Entwicklung eines globalen Wasserstoffmarkts noch stärker koordinieren und strategische Wasserstoff-Partnerschaften schließen. Mit Initiativen wie H2Global ist die Bundesregierung auf der richtigen Spur.“