Indiens neutrale Haltung erschwert Zusammenarbeit

Zu den deutsch-indischen Regierungskonsultationen sagt Wolfgang Niedermark, Mitglied der BDI-Hauptgeschäftsführung: „Indiens neutrale Haltung erschwert Zusammenarbeit“

„Indiens neutrale Haltung gegenüber dem russischen Vorgehen in der Ukraine erschwert die wirtschaftliche und politische Zusammenarbeit. Der Westen muss damit rechnen, dass sich Indien in einer mehr und mehr bipolaren Weltordnung keinem Lager zuordnen wird. Die EU und Deutschland sollten Indien Angebote machen, ohne eigene Interessen zu verraten. Der Dialog mit Indien ist kompliziert, aber chancenreich.

Im Systemwettbewerb mit China müssen Deutschland und Europa genauso wie Indien ihre internationalen Wirtschaftsbeziehungen diversifizieren. In der aktuellen Lage ist für beide Seiten unabdingbar, Abhängigkeiten von Russland zu reduzieren. Das gilt für europäische Energieimporte wie für die russisch-indische Militärkooperation.

Für ein Handelsabkommen müssen Indien und die EU aufeinander zugehen. Europäische Unternehmen erwarten ein sicheres Investitionsumfeld und niedrigere Zölle. Die Einfuhr von Komponenten für die Fertigung muss kostengünstiger werden, damit Indien als Investitionsstandort attraktiv bleibt.“