Industrie braucht Brasilien als geostrategischen Partner für mehr wirtschaftliche Unabhängigkeit

Anlässlich der deutsch-brasilianischen Regierungskonsultationen äußert sich BDI-Präsident Siegfried Russwurm: "Brasilien kann ein Hauptakteur auf dem Weg zur grünen Transformation der Weltwirtschaft sein"

„Die deutsche Industrie braucht Brasilien als geostrategischen Partner für mehr wirtschaftliche Unabhängigkeit in einem von Unsicherheiten geprägten internationalen Umfeld. Die Deutsch-Brasilianischen Regierungskonsultationen sind ein wichtiger Treiber in der bilateralen Kooperation, die in diesem Jahr wieder Fahrt aufgenommen hat. 

Brasilien kann ein Hauptakteur auf dem Weg zur grünen Transformation der Weltwirtschaft sein. Das Land verfügt über riesige Potenziale für die Erzeugung erneuerbarer Energien, die schon heute einen Anteil von 87 Prozent im brasilianischen Strommix beitragen. Unsere innovativen Technologien im Zusammenspiel mit den hervorragenden Bedingungen in Brasilien können eine enorme Dynamik für die Nutzung dieser Potenziale erzeugen und die globale Energiewende vorantreiben. 

Die deutsche Wirtschaft appelliert an die Politik, mit Flexibilität und Kompromissbereitschaft das EU-Mercosur-Abkommen in diesem Jahr doch noch zu einem Abschluss zu bringen. Mit dem Abkommen können die EU und Südamerika die größte Handelszone der Welt schaffen, mit mehr als 720 Millionen Menschen, die fast 20 Prozent der Weltwirtschaft und über 31 Prozent der globalen Warenexporte abdeckt. 

Der BDI fordert die Regierungen auf, sich für die Wiederaufnahme von Gesprächen zur Vermeidung von Doppelbesteuerung einzusetzen. Das Doppelbesteuerungsabkommen wäre ein wichtiger Wachstums- und Innovationsmotor für deutsche Unternehmen in Brasilien und gäbe einen zusätzlichen Impuls für die Diversifizierung unserer wirtschaftlichen Kooperationen.“