Leader.In-Panel mit Ina Karabasz (Handelsblatt), Elisabeth Denison (Deloitte), Nicola Baumann (Eurofighter-Pilotin), Claudia Wentsch (Microsoft) v. l. © BDI

Martin Plendl (Deloitte) © BDI

Leader.In © BDI

München © BDI

Holger Lösch, stellvertretender Hauptgeschäftsführer © BDI

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Leader.IN in München Hoch5 © BDI

„Leadership Beyond Borders“

Noch immer arbeiten Frauen seltener in Führungspositionen als Männer. Doch woran liegt das? Sind sie risikoscheuer als Männer? Und wie unterscheidet sich weibliche von männlicher Führung? Um diese Fragen ging es beim Leader.In-Event 2018, dass unter dem Motto „Leadership Beyond Borders“ stattfand und den Teilnehmern spannende Vorträge zu Themen wie Risikobereitschaft, Frauen in Führungspositionen und der Digitalisierung der Arbeitswelt bot.

„Das Wichtigste, was sich ändern muss, ist die Wahrnehmung in den Köpfen der Frauen selbst. Zu sagen, natürlich habe ich die richtigen Voraussetzungen, ich mache einfach das, was ich möchte und lasse mich von niemanden beeinflussen“ – diese Botschaft gab Nicola Baumann in ihrer Keynote zur „Tragweite von Entscheidungen und dem Mut, neue Wege zu gehen“ dem Publikum beim Leader.In-Event im Mai 2018 mit auf den Weg. Die Majorin der Bundeswehr und Eurofighterpilotin weiß, wovon sie spricht: Im Programm „die Astronautin“ setzte sie sich gegen 400 Mitbewerberinnen durch.

Nicht nur im Weltraum sind Frauen bislang unterrepräsentiert, auch in den Führungsetagen in Politik und Wirtschaft sind noch immer deutlich weniger Frauen als Männer zu finden. Das sich hieran etwas ändern muss, darin waren sich auch in den anschließenden Panel-Diskussionen alle einig. „Wir müssen weiblicher werden, wir müssen flexibler werden und wir brauchen auf jeden Fall mehr Diversity“, sagte Christiane Wolff, Chef Corporate Communication Officer bei Serviceplan.

Elisabeth Denison, Chief Strategy & Talent Officer Deloitte, stimmte ihr zu. In dieser schnelllebigen Welt müsse sich die Entscheidungsfindung ändern, sagte sie.

Doch wie kann es gelingen, dass mehr Frauen in Führungspositionen tätig sind? Holger Lösch, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des BDI, stört es, dass zu viel über die Utopien und Zukunft geredet würde: „Was wir brauchten, sind Umsetzungen und Konzepte.“ Gesetzliche Frauenquoten lehnt er jedoch strikt ab.

Die Verhaltensbiologin und Buchautorin Barbara Niedner fordert neue Führungsmodelle: „Weibliche und männliche Führung unterscheidet sich komplett, weil sie von Natur aus ganz anders sind. Also brauchen wir neue Führungsmodelle, um die weibliche und männliche Führung miteinander zu verbinden.“

Frauen und Männer verteilen sich auf unterschiedliche Berufgruppen. Der Frauenanteil in Führungspositionen im Gesundheitswesen ist deutlich über dem der Männer – mehr als drei Viertel der Beschäftigten sind Frauen. Wirft man dagegen einen Blick auf jene Branchen, in denen vor allem Männer tätig sind, stechen Maschinenbau und Baugewerbe heraus. Rund neun von zehn Beschäftigten sind dort Männer. Um diese Branchen noch attraktiver für Frauen zu machen, müssen die richtigen Rahmenbedingungen geschaffen werden.

Frauenanteil in Führungspositionen in Deutschland nach Branchen im Jahr 2018

Quelle: Statista 2019