Nachhaltige Produktinitiative der Europäischen Kommission nimmt Fahrt auf
Mit Ihrem Aktionsplan „Circular Economy“ vom März 2020 will die Europäische Kommission nachhaltiges Wirtschaften in Europa forcieren, um wertvolle Ressourcen zu schonen und sparsam einzusetzen. Metallische und mineralische Industrierohstoffe sollen in möglichst geschlossenen Kreisläufen geführt und das Aufkommen von Abfällen weitgehend vermieden werden. Dieses Ziel ist noch in weiter Ferne, werden doch nach einer Studie des Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg aktuell nur etwa zwölf Prozent der in der industriellen Produktion eingesetzten Rohstoffe und Materialien recycelt.
Die nachhaltige Produktinitiative (SPI) als zentraler Baustein des Aktionsplans „Circular Economy“ zielt darauf ab, die Kreislaufführung von Materialien und Rohstoffen schon beim Produktdesign einzuplanen. Nach dem Willen der EU-Kommission sollen Produkte für eine klimaneutrale, ressourceneffiziente und zirkuläre Wirtschaft gestaltet werden, sodass die Leistungen von Vorreitern in Sachen Nachhaltigkeit nach und nach zur Norm werden. Das ist eines der Ziele des im März 2022 vorgelegten Entwurfs für eine neue Ökodesign Verordnung.
Sie soll die aktuelle Ökodesign-Richtlinie aus dem Jahre 2009 ersetzen und über den aktuellen Fokus der energieverbrauchsrelevanten Produkte hinaus für alle Produkte gelten. Dies kann durch andere – nichtlegislative – Maßnahmen ergänzt werden. Besonders im Fokus stehen die IKT-Produktgruppen (Information und Kommunikation) sowie Elektronik, Textilien, Möbel und besonders umweltrelevante Zwischenprodukte.
An der inhaltlichen Gestaltung der SPI wurden die „Stakeholder“ intensiv beteiligt. Der BDI hat sich hier ebenfalls aktiv eingebracht auch im Rahmen von BusinessEurope.
