Nationale Exportrestriktionen machen uns nicht krisenfester
„Ausfuhrbeschränkungen nehmen in der derzeitigen Corona-Pandemie rasant zu. In einer globalisierten Welt haben sie negative Konsequenzen für regionale und globale Wertschöpfungsketten. Nationale Exportrestriktionen machen uns nicht krisenfester. Sie verursachen Dominoeffekte anderswo mit dramatischen Folgen. Notwendig sind umgehend wirksame Vereinbarungen zum Abbau der in der Corona-Krise errichteten Handelsbarrieren, vor allem bei Versorgungs- und Medizingütern.
Es ist problematisch, dass zurzeit viele Länder zwischen vermeintlich systemrelevanten und nicht-systemrelevanten Produktionszweigen und Dienstleistungen unterscheiden. Das führt zu einem massiven bürokratischen Aufwand und zu Verwerfungen in globalen Wertschöpfungsketten. Die G20-Staaten sollten sich verpflichten, diesen Flickenteppich unterschiedlicher Regelungen schnellstmöglich wieder aufzuheben.
Die EU-Kommission geht mit ihrer Ankündigung, ab Ende April nur noch die Ausfuhr von Schutzmasken einzuschränken, einen wichtigen ersten Schritt in die richtige Richtung. Leider erzeugt auch diese Maßnahme Welleneffekte.
Die EU sollte mit gutem Beispiel weiter vorangehen und in einem nächsten Schritt die Ausfuhr von Schutzmasken für den Einsatz in der Produktion und für grenzüberschreitende innerbetriebliche Lieferungen von der Genehmigungspflicht ausnehmen sowie bürokratische Hürden vermeiden. Nur so lässt sich Stillstand in der für die Bekämpfung des Coronavirus relevanten Produktion vermeiden. In der Pandemiebekämpfung ist auch Zeit eine knappe Ressource. Gerade in der Krise zeigt sich, wie wichtig der Einsatz für einen offenen Welthandel ist.“