Neuerliche Schonfrist verunsichert Unternehmen erheblich

BDI-Präsident Dieter Kempf äußert sich zur verlängerten Ausnahme für die EU von US-Zöllen und Importrestriktionen auf Stahl und Aluminium. Mit Protektionismus schaden sich die USA vor allem selbst.

„Es ist schädlich und falsch von den USA, die Ausnahmen wieder zu befristen. Die neuerliche Schonfrist verunsichert die Unternehmen erheblich. Sie stellt das transatlantische Verhältnis vor eine enorme Belastungsprobe. Der US-Präsident riskiert die Eskalation eines Handelskonfliktes mit globalem Ausmaß und eine Welle protektionistischer Gegenmaßnahmen. Auch für die USA wäre es besser, vollständig auf Beschränkungen ihrer Einfuhren zu verzichten. Mit Protektionismus schaden sich die USA vor allem selbst.

Die Überkapazitäten sind ein globales Problem und lassen sich deshalb nur auf dem multilateralen Weg lösen. Die USA müssen den Dialog mit der Welthandelsorganisation WTO suchen - und nicht gegen sie und ihre Handelspartner vorgehen. Es ist richtig, dass die EU im Rahmen der WTO die USA um Konsultationen gebeten hat. Sollten schädigende Effekte dieser Zölle, etwa durch die Umlenkung von Handel in die EU, nachgewiesen werden, muss die EU Schutzmaßnahmen ernsthaft in Erwägung ziehen.“