„Re-Industrialisierung in Ostdeutschland ist ein Erfolg“
„25 Jahre nach der Wiedervereinigung können wir stolz sein und sagen: Die Re-Industrialisierung in Ostdeutschland ist ein Erfolg.“ Mit diesen Worten würdigte BDI-Präsident Ulrich Grillo vor dem 25. Jahrestag der Deutschen Einheit die Leistung der Menschen in Ost und West am Sonntag in Berlin.
„Der Industrieanteil lag in den neuen Bundesländern Anfang der 1990er Jahre bei gerade einmal elf Prozent. Heute sind es mehr als 17 Prozent – und damit deutlich mehr als in Frankreich, Italien oder Großbritannien“, sagte Grillo. Vor 25 Jahren erreichte die Wirtschaftskraft der neuen Bundesländer nur ein Drittel der westdeutschen Wirtschaftsleistung, inzwischen hat sie sich mit 67 Prozent mehr als verdoppelt.
Neben der Entwicklung der Automobil-Industrie in Sachsen und Thüringen oder der Chemie-Industrie in Sachsen-Anhalt sei es gelungen, in Ostdeutschland einen stabilen Mittelstand mit wettbewerbsfähigen Produkten zu schaffen. „Was jedoch fehlt, ist die enge Verknüpfung einer eigenständigen Forschungs- und Entwicklungstätigkeit mit den Hochschulen“, benannte der BDI-Präsident Herausforderungen für den Osten Deutschlands.
Die Intensität von Forschung und Entwicklung der ostdeutschen Wirtschaft sei nur halb so hoch wie die in den westdeutschen Ländern. „Die mittelständischen Unternehmen im Osten unseres Landes müssen auch innovativer werden und noch stärker Wachstumspotenziale in Westdeutschland und im Ausland nutzen“, forderte Grillo.
Wichtig wird dem BDI zufolge werden, wie die föderalen Finanzbeziehungen die fortbestehende Finanzschwäche der ostdeutschen Länder auffangen. Diese erreichten bislang lediglich 60 Prozent der Steuerkraft des Westens.