Gesundheitswirtschaft: Wettbewerbsfaktoren systematisch stärken
„Die Wirtschaft erwartet von der Bundesregierung einen klaren industriepolitischen Fahrplan, um Deutschland zum weltweit führenden Standort der Gesundheitsindustrie auszubauen. Wir müssen raus aus dem Klein-Klein unkoordinierter Fördermaßnahmen. Es geht darum, Wettbewerbsfaktoren systematisch zu stärken.
Der weltweite Wettbewerbsdruck steigt. Deutschland verliert gegenüber anderen Standorten an Boden – von Neugründungen über Produktionsanteile bis zu Forschung und Entwicklung. Die Energie- und Lieferkettenkrisen beschleunigen diesen Prozess. Unternehmen mit innovativen Zukunftstechnologien drohen, Deutschland zu verlassen, weil entscheidende Standortfaktoren fehlen. Umso wichtiger ist es jetzt, dass die Bundesregierung frühzeitig gegensteuert. Bürokratieprozesse müssen modernisiert, Gesundheitsdaten für Unternehmen nutzbar, strategische Investitions- und Forschungsfelder gemeinsam mit der Wirtschaft festgelegt werden.
Die Gesundheitswirtschaft ist eine der größten heimischen Hightech-Branchen. Sie stemmt mit mehr als einer Million Beschäftigten gut zehn Prozent aller inländischen Investitionen in Forschung und Entwicklung. Sie hat das Potenzial, eine nationale Leit- und Zukunftsbranche zu sein. Das beweist der Erfolg des weltweit ersten Corona-Impfstoffs aus Deutschland. Angesichts des rasant steigenden Weltbedarfs an medizinischer Versorgung, des hohen Know-hows der heimischen Gesundheitsindustrie und zur Erhöhung der Resilienz in der europäischen Gesundheitsversorgung muss es das klare strategische Ziel sein, diese Branche in Deutschland als Leitindustrie zu etablieren.“