Stotternder Wirtschaftsmotor muss Weckruf für Koalitionsverhandlungen sein

BDI-Hauptgeschäftsführer Joachim Lang äußert sich zur Herbstprognose der Bundesregierung. Die Stärkung der Wirtschaftskräfte und das Bekenntnis zum Industrie-, Export- und Innovationsland Deutschland müssten Säulen eines Koalitionsvertrags sein.

„Der stotternde Wirtschaftsmotor muss ein Weckruf für die Koalitionsverhandlungen sein. Die Probleme der Unternehmen gehören auf den Tisch der künftigen Bundesregierung.

Die Industrie hat mit akuten Materialengpässen und hohen Energiekosten zu kämpfen. Die anhaltenden Folgen der Pandemie und Lieferschwierigkeiten bremsen den Aufschwung weiter aus. Der Konflikt zwischen den USA und China bleibt ein Risiko für die deutsche Exportwirtschaft. Der BDI erwartet, dass sich die Konjunktur nach dem coronabedingten Einbruch 2020 erst im kommenden Jahr wieder kräftig erholt.

Die Stärkung der Wirtschaftskräfte und das Bekenntnis zum Industrie-, Export- und Innovationsland Deutschland müssen Säulen eines Koalitionsvertrags sein. Investitionen sind jetzt das A und O. Ein Wachstumsprogramm muss schnellere Planungs- und Genehmigungsverfahren einschließlich rascherer Rechtswege und den Start einer Verwaltungsreform umfassen.

Nur allein mit dem Versprechen der potenziellen Koalitionspartner, auf zusätzliche Belastungen zu verzichten, kann die Wirtschaft nicht zufrieden sein. Ein Stillstand in der Steuerpolitik in den kommenden vier Jahren wäre eine herbe Enttäuschung. Eine umfassende Steuerreform ist notwendig, um Unternehmen wettbewerbsfähig und liquide zu halten.“