Umsetzung der Energiewende erfordert sichere Versorgung mit Rohstoffen
„Die sichere Rohstoffversorgung der Industrie ist eine entscheidende Voraussetzung für die erfolgreiche Umsetzung der Energiewende. Für den Ausbau der Windkraft und der Photovoltaik, für den Netzausbau und für Elektromobilität wird ein Vielfaches an Kupfer, Stahl oder Seltenen Erden benötigt.“ Das sagte Ulrich Grillo, Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI), auf dem 4. BDI-Rohstoffkongress am Donnerstag in Berlin.
„Auch wenn sich die Situation auf den globalen Rohstoffmärkten etwas entspannt hat, existieren nach wie vor strukturelle Probleme und Wettbewerbsverzerrungen“, sagte Grillo. „Es besteht weiterhin Handlungsdruck.“
Sorge bereiten der Industrie auch Korruption und Konflikte in instabilen, rohstoffreichen Ländern wie der Demokratischen Republik Kongo. „Die deutsche Industrie wird sich weiterhin an sinnvollen Ansätzen der EU zu einem verantwortungsvollen Rohstoffbezug konstruktiv beteiligen.“ Der BDI unterstützt die Extractive Industries Transpareny Initiative (EITI), der nun auch Deutschland beigetreten ist. Darüber hinaus hatte sich der BDI vom Öko-Institut Empfehlungen zum Umgang mit Konfliktrohstoffen erarbeiten lassen.
Bezogen auf die Nutzung von heimischen Rohstoffen, forderte der BDI-Präsident von der Politik, dem technologischen Fortschritt in einem verantwortungsvollen Rahmen eine Chance zu geben: „Die Bürgerinnen und Bürger haben einen Anspruch darauf, dass Wirtschaft und Politik die Bedenken beim Thema Fracking ernst nehmen“, sagte Grillo. „Deshalb sollten wir die Schiefergas-Gewinnung in Deutschland testen, und zwar in einem von Wissenschaft und Öffentlichkeit eng begleiteten Pilotprojekt.“ Ein verantwortungsvolles Projekt könne dazu beitragen, neue Erkenntnisse zu liefern und die Menschen mitzunehmen.