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Unternehmensgruppe fischer: Patente als Basis für weitere Innovationen

Der zeitlich begrenzte Patentschutz ist einer der wesentlichen Treiber, um weitere Produktneuheiten auf den Markt zu bringen. Das zeigt das Beispiel der Unternehmensgruppe fischer. Bevor das Schutzrecht auf eine bewährte Dübel-Serie ausläuft, hievt der Befestigungsspezialist sein Kernprodukt mit frischen Ideen auf ein neues Niveau – und stößt damit eine Serie weiterer Neuerungen an.

fischer Befestigungssysteme besitzt die technologische Marktführerschaft in wichtigen Feldern der Befestigungstechnik. Für ein breites Spektrum an Kunden, vom Heimwerker über den Handwerker bis zum Key-Account-Partner, bietet fischer Produkte in technischer Perfektion. Der Unternehmensbereich Befestigungssysteme stellt den größten Bereich von fischer dar. Zur Unternehmensgruppe zählen außerdem die Unternehmensbereiche fischer Automotive, fischer Consulting, fischertechnik und Electronic Solutions. Das Familienunternehmen ist mit 50 Gesellschaften in 38 Ländern vertreten und exportiert in rund 120 Länder. In diesem Jahr wird fischer voraussichtlich die Umsatzmarke von einer Milliarde überschreiten.

Unternehmen haben den Schutz nur auf Zeit

Aus der fischer Belegschaft in Deutschland werden 20-mal mehr Patente pro Mitarbeiter angemeldet als im Durchschnitt der deutschen Wirtschaft. Doch Erfindungen werden immer nur für einen gewissen Zeitraum vor Nachahmern geschützt – bei Patenten sind es maximal 20 Jahre. Neben neuen Marktbedingungen und Kundenbedürfnissen hält auch der begrenzte Vorsprung innovative Unternehmen auf Trab. Denn nach Ablauf des Schutzes darf jeder die zuvor exklusiven Konstruktionen und Verfahren nachbauen und versuchen, mit eigenen Produkten und Dienstleistungen auf dem Markt erfolgreich zu sein.

Den Vorsprung vor den Wettbewerbern halten – das gelingt mit weiteren Innovationen und ihrer Absicherung durch Schutzrechte. Auch die Unternehmensgruppe fischer setzt auf kontinuierliche Forschung und Entwicklung. Eines der jüngeren Beispiele: Der Sprung von der „SX“ getauften Dübelgeneration zu „DUOPOWER“ im Jahr 2015. Weil die Schutzrechte für das ältere Produkt ausliefen, setzten die Entwickler noch einmal neu an. So entstand ein Dübel aus zwei unterschiedlichen Kunststoffkomponenten. Mit eingebauter Intelligenz: Je nach Baumaterial entscheidet das Befestigungselement selbstständig, ob es sich ausklappt oder spreizt, um sicheren Halt zu finden.

Innovation erfordert Investitionen

Ein Innovationssprung lässt sich nur mit gezielten Investitionen realisieren und ist daher nicht ohne Risiko. Die Unternehmensgruppe fischer setzt seit jeher auf ein starkes Forschungsteam und unterhält enge Kooperationen mit renommierten Universitäten und Forschungseinrichtungen. Neben einer effizienten und modernen Fertigungslinie ist auch gezielte Öffentlichkeitsarbeit notwendig, um die Produktneuheit wirksam im Markt zu platzieren. Die neuen DUOPOWER-Dübel sollten auch Kunden, die jahrelang gute Erfahrungen mit dem ursprünglichen Produkt gemacht hatten, überzeugen und ein Abwandern zur Konkurrenz verhindern. Denn die Wettbewerber freuten sich nach dem Auslaufen des Patents über einen Innovationssprung.

Der DUOPOWER wurde in einer breit angelegten Kampagne verschiedenen Zielgruppen und Kanälen präsentiert. Die gezielten Investitionen in die Entwicklung des Produkts und in die Öffentlichkeitsmaßnahmen sollten sich bald auszahlen: Bereits im ersten Jahr nach der Einführung erhielten die Zwei-Komponenten-Dübel mehrere Auszeichnungen. Nach eigenen Angaben gehört DUOPOWER mittlerweile zu den erfolgreichsten Innovationen der Firmengeschichte.

Absicherung für den nächsten Wissenssprung

Die intensive Entwicklungsarbeit wirkt über das Dübel-Geschäft hinaus. Der hier erprobte Einsatz von zwei Komponenten in einem Produkt kommt nun in mehreren anderen Bauteilgruppen zum Einsatz – Variationen sorgen beispielsweise für einen wasserdichten Verschluss bei Arbeiten in Bad und Küche. Den erneuten Wissensvorsprung hat die Unternehmensgruppe lückenlos abgesichert: Fünf Patentfamilien und eine Designfamilie sorgen dafür, dass Wettbewerber in den kommenden Jahren nicht einfach die innovative Konstruktion kopieren können.

Doch klar ist auch: Mit jeder Patentanmeldung tickt wieder die Uhr, bis der nächste Innovationssprung nötig ist. Im Schwarzwald kann man das gelassen sehen – der Erfindergeist ist fest verankert. Interdisziplinäre Teams entwickeln systematisch neue Produkte bis zur Serienfertigung. Derzeit sichern mehr als 1.500 Schutzrechte die Zukunft der Unternehmensgruppe.