US-Zöllen: Suchen Schulterschluss mit amerikanischen Partnerverbänden

Wolfgang Niedermark, Mitglied der Hauptgeschäftsführung des BDI und für internationale Themen zuständig, kommentiert die Ankündigung der US-Regierung von Zöllen gegen Mexiko, Kanada und China „Wir setzen darauf, dass Unternehmensvertreter in den USA ihren Einfluss auf die Regierung in Washington nutzen, um eine Eskalation der Handelskonflikte zu verhindern.“

Die Zollpolitik der Regierung Trump ist schädlich für die Wachstumsaussichten der Weltwirtschaft und auch der USA selbst. Diese Einschätzung teilen und äußern Wirtschaftsvertreter und Ökonomen auf beiden Seiten des Atlantiks. Wir setzen darauf, dass Unternehmensvertreter in den USA ihren Einfluss auf die Regierung in Washington nutzen, um eine Eskalation der Handelskonflikte zu verhindern. Dafür suchen wir den Schulterschluss mit unseren amerikanischen Partnerverbänden.

Die deutsche Industrie ist von den verhängten Zöllen unmittelbar betroffen, da sie den US-Markt auch aus Werken in Mexiko und Kanada beliefert. Die Automobilindustrie und ihre Zulieferer, zu denen beispielsweise auch die Chemieindustrie als Lieferant von Grundstoffen gehört, werden deutlich härter als andere Sektoren getroffen. Daran lässt sich auch auf die Schnelle nichts ändern. Hinzu kommen die angedrohten Zölle auf Importe aus der EU. Der deutschen Wirtschaft droht damit ein spürbarer Dämpfer.

Wir bestärken die EU-Kommission darin, eine Verhandlungslösung mit der US-Regierung zu suchen. Es ist gut, eigene Instrumente für eine Gegenreaktion zu kennen, aber eine Spirale aus Zöllen und Gegenzöllen maximiert den Schaden. Wir müssen mit Kenntnis der strategischen europäischen Stärken den US-Partnern ein Angebot machen, um Zölle zu verhindern.