Ziel muss sichere und verlässliche Öffnung sein

Der BDI präsentiert zehn Vorschläge für einen ganzheitlichen Weg der Wirtschaft aus der Pandemie und eine erfolgreiche nachhaltige globale Pandemiebekämpfung. Die Bundesregierung müsse die Rückkehr zu Normalität von Gesellschaft und Wirtschaft besser synchronisieren, sagt BDI-Präsident Siegfried Russwurm zum Papier „Raus aus der Pandemie“.

„Die Prognosen für das Wachstum der Weltwirtschaft in den nächsten Monaten sind positiv. Dennoch besteht weiterhin große Unsicherheit mit Blick auf den weiteren Pandemieverlauf. Sorge bereiten vor allem ein schleppendes Impftempo in weiten Teilen der Welt sowie die Möglichkeit weiterer Infektionswellen getrieben von neuen Virusmutanten. So prognostiziert die Welthandelsorganisation ein weltweites Wachstum sowohl des Güterhandels als auch des weltweiten BIP. Dieses ist aber geprägt von regionalen Ungleichgewichten. Insbesondere die positiven Zeichen der wirtschaftlichen Erholung in den USA und in China geben Anlass zur Hoffnung – gerade auch für die exportorientierte deutsche Industrie. Jedoch sorgen der asymmetrische Hochlauf der Weltwirtschaft und eine nach wie vor dramatische Situation in anderen Teilen der Welt für Unsicherheit.

Langfristig werden deutsche Unternehmen nur dann erfolgreich sein, wenn die Coronapandemie in Deutschland, Europa und der Welt unter Kontrolle ist. Nur so wird eine vollständige Rückkehr zum Normalbetrieb in Betrieben sowie im nationalen und internationalen Handel möglich sein. Mit sinkender Inzidenz wird der Ruf nach Öffnungen in Deutschland lauter.

Trotz mahnender Worte der Wissenschaft und der Bundespolitik überbieten sich die Länder mit verschiedenen Öffnungsstrategien. Diese unsystematische Herangehensweise beim Hochlauf der wirtschaftlichen Aktivität erhöht Unsicherheit und vermindert Planbarkeit. Es braucht vielmehr eine konsequente Öffnungsstrategie, die die Gesamtheit der deutschen Wirtschaft und ihrer Beschäftigten einbezieht.

Die Bundesregierung muss die Rückkehr zur Normalität von Gesellschaft und Wirtschaft besser synchronisieren. So reichen Lockerungen der Corona-Beschränkungen nur für Geimpfte und Genesene allein nicht aus. Erforderlich sind aus wirtschaftlichen ebenso wie psychologischen Gründen konkrete Öffnungsperspektiven und internationale Vereinbarungen beispielsweise bei internationalen Reisen bzw. der Wiederaufnahme des internationalen Messebetriebs. Ziel muss eine sichere und verlässliche Öffnung der Wirtschaft und Gesellschaft sein, die auch epidemiologisch verantwortbar ist.“