Zum Digitaltag: Krise als Katalysator für Digitalisierung nutzen

Die Bundesregierung müsse vor allem für eine größere gesellschaftliche Teilhabe an den Potenzialen der Digitalisierung an den zwei Stellschrauben Netzausbau und digitale Verwaltung drehen, sagt Iris Plöger, Mitglied der BDI-Hauptgeschäftsführung, anlässlich des ersten bundesweiten Digitaltags.

„Die Corona-Krise bringt uns dazu, endlich im Eiltempo neue digitale Wege zu beschreiten. Diese Chance müssen wir nutzen, um Deutschland digital zukunftssicher aufzustellen.“ Das sagte Iris Plöger, Mitglied der Hauptgeschäftsführung des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI), anlässlich des ersten bundesweiten Digitaltags am Freitag in Berlin. Mit dem Digitaltag will die Initiative „Digital für alle“ die digitale Teilhabe fördern. Der BDI ist Partner der Initiative und unterstützt den Aktionstag mit einem Web-Summit unter dem Titel „Covid-19: Schleudersitz in die digitale Zukunft?“

Deutschland muss dem BDI zufolge das Momentum der Krise als Katalysator für die Digitalisierung nutzen. Die Bundesregierung müsse vor allem an den zwei Stellschrauben Netzausbau und digitale Verwaltung drehen, um eine größere gesellschaftliche Teilhabe an den Potenzialen der Digitalisierung zu bewirken.

„Nur wegen seiner leistungsfähigen Telekommunikationsnetze hat Deutschland die Corona-Krise so gut bestanden, wie dies der Fall war. Umso wichtiger ist es, dass wir jetzt noch mal einen Turbo im Netzausbau einlegen“, sagte Plöger. „Digitale Netze sind die Schlagader der Digitalisierung.“

Daher müssten jetzt nach den Ankündigungen des Mobilfunkgipfels schleunigst Planungs- und Genehmigungsverfahren vereinfacht und komplexe Verfahrensvorgaben reduziert werden. Außerdem sollten die in Arbeit befindlichen Sicherheitsvorgaben zügig definiert und veröffentlicht werden. „Vor allem sollte die Politik verstärkt um die Akzeptanz der Bevölkerung für die Masten und Leitungen werben, die gelegt werden müssen“, unterstrich Plöger.

Flächendeckende moderne, digitale Verwaltungsdienste seien ein weiterer essenzieller Baustein für die digitale Transformation. Allein durch die Registermodernisierung ließe sich eine Milliarde Euro jährlich sparen. Plöger: „Digitale Verwaltung muss endlich zentral gesteuert und zur Chefsache werden. Dazu müssen Kommunen, Länder und Bund an einem Strang ziehen und das Thema E-Government beherzt vorantreiben.“