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Zum Ansatz der Szenario-Methode
Der deutsche industrielle Mittelstand sieht sich mit einer Vielzahl strategischer Unsicherheiten konfrontiert. In unsicheren Planungskontexten ist es notwendig, verschiedene mögliche Entwicklungspfade in Betracht zu ziehen. Die Arbeit mit Szenarien bietet hierbei verschiedene Mehrwerte:
- Szenarien ermöglichen das Denken in alternativen Zukunftsentwicklungen, um mit komplexen Ungewissheiten umzugehen
- Sie befördern die gezielte und bewusste Öffnung des Zukunftsdenkens
- Szenarien dienen dem Durchdenken möglicher, plausibler sowie wünschens- oder nicht wünschenswerter Entwicklungsrichtungen
- Im Nachgang zur Diskussion verschiedener Szenarien ist oftmals eine veränderte Einordnung einzelner Gegenwartsereignisse in mittel- bis langfristige Zukunftskontexte besser möglich
- Szenarien befördern auch die (strategische) Sensibilisierung für überraschende Ereignisse und Entwicklungen
- Nicht zuletzt sind sie auch Mittel der strategischen Planung, um Chancen und Risiken der Zukunft bereits heute greifbar zu machen, die auch die Ableitung von konsistenten Maßnahmen und Handlungsoptionen für künftige Strategien ermöglichen
- Entlang der Diskussionen der Szenarien ist die Identifikation neuer Innovations- und Gestaltungspotenziale möglich
- Das übergeordnete Ziel aller Zukunftsforschung ist die Herstellung von Handlungsfähigkeit in unterschiedlichen Kontexten
Einordnung der Szenarien
Die im Projekt erarbeiteten Szenarien sind handlungsorientiert zu interpretieren. So sollen in allen Szenarien Potenziale und Herausforderungen für den deutschen industriellen Mittelstand identifiziert werden, die dann weitere strategische Überlegungen ermöglichen. Die in den Szenarien beschriebenen Zukünfte sind als plausible, aber zugleich auch zugespitzte Denkfiguren bzw. Gedankenexperimente zu verstehen, welche die Identifikation neuer Optionen ermöglichen sollen. Wichtig ist dabei für die Einordnung der Projektergebnisse: Die im Prozess identifizierten Szenarien sind keine Prognosen zur zukünftigen Entwicklung. Sie stellen auch keine Zielbilder oder Erwartungshorizonte im Sinne eines Verbands oder einer Interessensvertretung dar, sondern sind zukunftsoffen identifizierte plausible und denkbare Modellbeschreibungen zukünftiger Entwicklungen.
Da es sich nicht um Prognosen handelt, wird die Zukunft wahrscheinlich auch nicht exakt so aussehen wie in den Szenarien beschrieben. Szenarien sind keine sich gegenseitig ausschließenden Zukunftsbilder, vielmehr könnte eine Realität der 2030er Jahre auch aus Elementen verschiedener Szenarien bestehen. Die vorliegenden Szenarien sind daher auch als Zukunftsbilder zu verstehen, die stellvertretend für ähnlich gelagerte Entwicklungen stehen. Durch die zugespitzte und ausschnitthafte Beschreibung verzichten Szenarien auch bewusst auf Vollständigkeit – weswegen sie als Gesprächsangebote für weitere Diskussionen und Angebote zum Weiterdenken der Zukünfte gesehen werden sollten.