Fortsetzung der Mittel zum Aufbau eines Quantencomputers
Die deutsche Industrie fordert die Mittel zum Aufbau eines deutschen Quantencomputers. Kürzungen im Etat können zu einer Förderlücke für die Quantentechnologien führen und die mühsam aufgebaute Ausgangsposition Deutschlands verschlechtern. Es ist gut, dass die Bundesregierung bis 2026 insgesamt 2,18 Milliarden Euro für die Weiterentwicklung von Quantentechnologien bereitstellen wird. Diese Investitionen sind entscheidend, weil sie bahnbrechende Fortschritte im Bereich der Quantentechnologien ermöglichen. Dies steht jedoch im Widerspruch zum Finanzplan bis 2027. Die fehlenden 200 Millionen Euro aus dem Konjunkturpaket für den Bau eines deutschen Quantencomputers in der Haushaltsaufstellung 2024 hemmen den Aufbau eines erst entstehenden Quantenökosystems in Deutschland in einer kritischen Phase.
Dem Handlungskonzept der Bundesregierung fehlt eine kohärente Strategie. Es bedarf eines konkreten Fahrplans mit Budget-Allokation, die eine Aufschlüsselung der geplanten Ausgaben bis zum Jahr 2026 enthält und mittels Zielvorgaben Fortschritt messbar macht. Das Handlungskonzept darf keine Liste von Einzelaktivitäten sein, sondern muss die Elemente des Quantenökosystems – Fachkräfte, Infrastruktur, anwendungsbezogene Use Cases – strategisch miteinander verbinden.
Aus Sicht der deutschen Industrie ist eine Zuweisung der Zuständigkeiten und Aufgabenbereiche zwischen den Bundesministerien ausschlaggebend, um die Zusammenarbeit und den Fortschritt für Quantentechnologien zu gewährleisten. Das benannte Arbeitsgremium muss mit Expertinnen und Experten aus Wirtschaft und Wissenschaft besetzt werden und braucht eine wirksame Koordinierungsfunktion. Die strategische Vernetzung regionaler Cluster im Bereich der Quantentechnologien untereinander muss sichergestellt werden. Zum Aufbau eines europäischen Quantenökosystems bedarf es einer effektiven Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedsstaaten.