EU und USA müssen im Handelskonflikt die Notbremse ziehen

Die US-Zölle unter dem Deckmantel der nationalen Sicherheit gehörten abgeschafft, sagte BDI-Präsident Dieter Kempf anlässlich der USA-Reise von EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker. Internationale Handelskonflikte müssten im Rahmen der WTO ausgetragen und gelöst werden.

 „EU-Kommissionspräsident Juncker und US-Präsident Trump müssen im Handelskonflikt die Notbremse ziehen. Dazu muss Washington rhetorisch abrüsten. Die Zölle unter dem Deckmantel der nationalen Sicherheit gehören abgeschafft.“ Das sagte der Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI), Dieter Kempf, anlässlich des für Mittwoch geplanten Treffens von Donald Trump und Jean-Claude Juncker am Montag in Berlin.

„Jetzt kommt es darauf an, ein gemeinsames Verständnis über die Faktenbasis herzustellen und Vertrauen wiederzugewinnen. Es ist klug, dass EU und USA ihre Gespräche fortsetzen“, betonte der BDI-Präsident. Juncker müsse deutlich machen, dass die USA sich mit Zöllen auf Kraftfahrzeuge und -teile selber schaden. Allein die deutsche Automobilindustrie beschäftige über 118.000 Mitarbeiter in den USA. 60 Prozent ihrer Produktion werde aus den USA in andere Länder exportiert.  

„Europa darf sich nicht erpressen lassen und sollte in den USA selbstbewusst auftreten“, unterstrich Kempf. Europa als eine der größten Handelsmächte der Welt dürfe keinen Zweifel daran lassen, dass internationale Handelskonflikte im Rahmen der Welthandelsorganisation WTO ausgetragen und gelöst werden müssen. Einseitige handelspolitische Maßnahmen außerhalb des Regelwerks der WTO schadeten der wirtschaftlichen Entwicklung überall auf der Welt – auch in den USA.