Wirkungsvoller Klimaschutz ohne Schwächung des Luftverkehrsstandorts

Holger Lösch, stellvertretender BDI-Hauptgeschäftsführer spricht sich gegen die massive Verteuerung nationaler Flüge aus. Diese würde die Wirtschaft in ihrer ganzen Breite treffen, ohne das Klima tatsächlich zu schützen.

„Der BDI befürwortet wirkungsvolle Klimaschutzinstrumente, die aber keine Wettbewerbsnachteile für heimische Unternehmen verursachen dürfen. Nationale Alleingänge in der Klimapolitik sind kontraproduktiv. Scheinbar einfache und schnelle Lösungen verteuern Mobilität, wenn es keine gleichwertigen und preiswerten Alternativen gibt.

Die massive Verteuerung nationaler Flüge würde die Wirtschaft in ihrer Breite treffen. Geschäftsreisende aus dem In- und Ausland müssten künftig eher auf ausländische Drehkreuze in Nachbarländern zurückzugreifen, als direkt Frankfurt oder München anzusteuern, weil die nationalen Anschlussflüge zu und von nationalen Drehkreuzen faktisch gekappt würden. Das wäre abstrus und würde völlig unnötig Zeit und Geld kosten.

Es droht ein erheblicher Standortnachteil, insbesondere für mittelständische Unternehmen und internationale Messen. Der Luftverkehrsstandort Deutschland würde deutlich geschwächt. Verlagerungen des Luftverkehrs ins Ausland würden begünstigt, ohne das Klima tatsächlich zu schützen.

Wichtig ist, CO2-Preisimpulse nicht nur für die Nachfrager zu setzen, sondern auch Anreize für Anbieter. Erhebliche Effekte haben Anreizsysteme zur Beimischung CO2-neutraler Kraftstoffe (synthetischer oder biogener Herkunft), die für den Klimaschutz im Verkehr von zentraler Bedeutung sind – und zwar für den Flug- und den Straßenverkehr. Die Luftverkehrsbranche in Deutschland ist sehr aktiv auf diesem Zukunftspfad unterwegs. Die bestehenden Instrumente der Besteuerung des Energieträgers sind ungeeignet, denn sie unterscheiden nicht zwischen fossilen und CO2-neutralen Kraftstoffen.“