Empfehlungen der B20-Arbeitsgruppe „Financing Growth & Infrastructure“ veröffentlicht
Zu den Top-Themen der deutschen B20-Präsidentschaft, die gemeinsam von BDI, BDA und DIHK wahrgenommen wird, gehören neben den klassischen B20-Themen wie Handel und Investitionen sowie Finanzmärkte auch die Digitalisierung, der Klimawandel, Energie und Ressourceneffizienz sowie verantwortliches Unternehmertum. Die FGI-Arbeitsgruppe hat ihre Empfehlungen zu den Themenkomplexen Infrastrukturfinanzierung, internationale Finanzmarktregulierung und grenzüberschreitende Investitionen veröffentlicht.
Die Empfehlungen der Arbeitsgruppe liegen weitestgehend auf der Linie des BDI. Dies betrifft insbesondere die Beseitigung von Finanzierungshemmnissen zur Unterstützung von langfristigen Investitionen und die kritische Überprüfung des Regulierungsrahmens für Finanzinstitute und -märkte. Konkret befassen sich die Empfehlungen u. a. mit der Frage, wie digitale Finanzinstrumente wirksam unterstützt werden könnten. Das macht Sinn im Lichte der auf diesem Gebiet stattfinden Umwälzungen, zumal auch Unternehmen immer stärker darauf zurückgreifen. Aus Sicht der Realwirtschaft mindestens ebenso wichtig sind die Digitalisierungsprozesse, die Produktionsabläufe und Wertschöpfungsketten verändern und gleichzeitig neue und komplexe Geschäftsmodelle hervorbringen. Nicht nur die Digitalisierung von Finanzdienstleistungen wird wichtiger, sondern auch die Sicherung der Finanzierung in der neuen digitalen Welt. Der BDI erwartet Antworten, wie eine reibungslose Finanzierung den digitalen Wandel besser befördern kann.
Um digitale Innovation und inklusives Wachstum zu unterstützen, braucht es vor allem auch eine widerspruchsfreie und zukunftsweisende Regulierungsagenda. Dieser Aspekt ist nicht nur aus Perspektive von Banken, Versicherungen und Finanzmärkten hochrelevant. Eine verantwortungsvolle Regulierung ist zentrale Voraussetzung für eine funktionierende Finanzierung der Realwirtschaft. Dies zu betonen ist auch wichtig, um den hohen Stellenwert einer verantwortungsvollen Finanzmarkt- und Bankenregulierung kommunikativ gegenüber Politik und Regulatoren zu begründen.
Ein zentraler Aspekt der Finanzierungsagenda betrifft Infrastrukturinvestitionen. Die Möglichkeiten zur Finanzierung solcher Vorhaben werden durch diverse Regulierungen institutioneller Investoren eingeschränkt. Empfehlungen adressieren eine besser ausbalancierte Regulierung, die unbeabsichtigte Folgen für den Realsektor vermeidet. Der BDI unterstützt dies ausdrücklich. Nicht nur die Schwellen- und Entwicklungsländer, auch entwickelte Länder haben einen steigenden Infrastrukturbedarf. Deren Finanzierung könnte durch die intelligente Verknüpfung von Banken, Finanzmärkten und Staat durch geeignete Anreize unterstützt werden. Auch könnten Garantien und Bürgschaften von nationalen, europäischen und multinationalen Förderinstituten hilfreich sein. Der BDI setzt sich im Rahmen der B20-Präsidentschaft dafür ein, die hierfür erforderlichen finanziellen und strukturellen Voraussetzungen zu schaffen.
Auf dem B20-Gipfel am 2. Mai 2017 in Berlin werden die Empfehlungen der FGI-Arbeitsgruppe zusammen mit denen aus den anderen Arbeitsgruppen an Bundeskanzlerin Angela Merkel als Inhaberin der G20-Präsidentschaft übergeben.