Recyclingpapier aus 100 Prozent Altpapier ist das berühmteste Blauer Engel-Produkt © Fotolia/Fotofabrika

40 Jahre Umweltzeichen Blauer Engel: Wegweiser für nachhaltigen Konsum

Nach 40 Jahren hat sich der Blaue Engel als führendes Umweltzeichen für Verbraucher fest etabliert. Ob Toilettenpapier, Farben, Lacke oder Drucker: Mehr als 12.000 umweltfreundliche Produkte und Dienstleistungen von rund 1.500 Unternehmen sind aktuell mit dem Blauen Engel ausgezeichnet und weisen so den Verbraucherinnen und Verbrauchern den Weg zu mehr Nachhaltigkeit im Konsum. An der Vergabe wirken unterschiedliche gesellschaftliche Gruppen mit.

40 Jahre sind unter Engeln natürlich kein besonderes Alter, dennoch hat sich der Blaue Engel in dieser ehrwürdigen Gesellschaft eine beachtliche Position gesichert. Wer von seinen Kollegen ist schon hundert- oder tausendfach in den Regalen der Supermärkte präsent? Mehr als 12.000 umweltfreundliche Produkte und Dienstleistungen von rund 1.500 Unternehmen sind aktuell mit dem Blauen Engel ausgezeichnet.

Der Blaue Engel will verlässliche Informationen für Menschen bieten, die umweltbewusst einkaufen und konsumieren möchten. Deshalb werden Produkte ausgezeichnet, die in ihrer ganzheitlichen Betrachtung besonders umweltfreundlich sind und zugleich hohe Ansprüche an den Gesundheits- und Arbeitsschutz sowie die Gebrauchstauglichkeit erfüllen. Inzwischen ist der Blaue Engel auf einer kaum mehr übersehbaren Vielfalt von Produkten zu finden – angefangen vom Toilettenpapier über Duschbrausen und Matratzen, Farb-, Lack- und Sprühdosen bis hin zu Spielzeug und Druckern.

Der Blaue Engel muss sich am Markt behaupten

Auf Initiative der Bundesregierung wurde der Blaue Engel im Juni 1978 geboren, als die Jury Umweltzeichen zu ihrer ersten Sitzung zusammentrat. Darin fanden erstmalig Vertreter von Umwelt- und Verbraucherschutzverbänden, von Industrie, Gewerkschaften und Politik zusammen, um gemeinsam Fragen der Produktkennzeichnung zu beraten. Der BDI vertritt in der unabhängigen Jury Umweltzeichen die Interessen der Hersteller. Im Sommer 1978 verabschiedete diese Jury die ersten Vergabegrundlagen für den Blauen Engel. Ein Erfolgsfaktor ist die Zusammenarbeit aller wesentlichen gesellschaftlichen Kräfte in diesem Feld. Ein weiterer besteht in der Freiwilligkeit zur Nutzung des Blauen Engels bei Herstellern und natürlich den Verbrauchern. Das bedeutet: Auch der Blaue Engel muss sich im Markt behaupten.

Dabei ist die freiwillige Akzeptanz dieses Umweltzeichens je nach Branche und Markterfordernissen unterschiedlich. So findet er zum Beispiel bei den Herstellern von Produkten aus Altpapier sowie bei Farben und Lacken reißenden Absatz. Kein Interesse am Blauen Engel haben bis heute die führenden Hersteller von Handys und Smartphones gezeigt. Das liegt nicht zuletzt daran, dass keine Einigkeit über wichtige Parameter der Vergabegrundlagen mit den Herstellern erzielt werden konnte. Dass man sich nicht einigen kann, ist aber bisher eher die Ausnahme. Sie zeigt, dass die Jury Umweltzeichen ihre Initiativen und Produktanforderungen immer mit den Möglichkeiten am Markt koordinieren sollte.

Das Umweltzeichen hat Nachahmer gefunden

Der Erfolg des Blauen Engels nach 40 Jahren als staatlich organisiertem Umweltzeichen steht ohnehin nicht infrage und so hat er inzwischen Nachahmer gefunden wie zum Beispiel das Europäische Umweltzeichen, vergeben durch die Europäische Kommission, und den Nordischen Schwan, vergeben durch den Nordischen Ministerrat.

Der BDI wird den Blauen Engel auch in Zukunft durch die aktive Mitarbeit in der Jury Umweltzeichen unterstützen. Es wird darauf ankommen, den Blauen Engel noch stärker für Produkte des Alltagskonsums wie zum Beispiel Waschmittel oder Kosmetika zu nutzen.