„Die Gesundheitsindustrie sollte nicht weiter das Stiefkind der Industriepolitik sein“
Die Corona-Pandemie zeigt, wie bedeutsam eine leistungsfähige Gesundheitsindustrie ist – für die Gesundheitsversorgung gerade in einer akuten Krise und als volkswirtschaftlicher Faktor. Die industrielle Gesundheitswirtschaft hat das Potenzial, zu einer Schlüsselbranche des 21. Jahrhunderts zu werden. Damit dies gelingt, braucht sie ein klares industriepolitisches Bekenntnis der Bundespolitik.
Der BDI hat mit der „Strategie für die industrielle Gesundheitswirtschaft“ ein branchenübergreifendes Grundsatzprogramm zur Weiterentwicklung der Gesundheitsindustrie als Schlüsselindustrie vorgelegt. Es umfasst 180 Handlungsempfehlungen für 20 Standortfaktoren, bei denen Deutschland wettbewerbsfähiger werden muss.
Erstmalig diskutierten anlässlich der BDI-Positionierung Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) und BDI-Präsident Siegfried Russwurm öffentlich über die Gesundheitsindustrie als Standortfaktor für Deutschland.
„Die Gesundheitsindustrie sollte nicht weiter das Stiefkind der Industriepolitik sein. Vielmehr muss die Politik sie endlich als wichtigen Hightech-Pfeiler für einen zukunftsfähigen Industriestandort ernst nehmen und ressortübergreifend industriestrategisch koordinieren. Die Branche sichert langfristig Beschäftigung, exzellente Forschung und eine hochqualitative wie bezahlbare Gesundheitsversorgung in Deutschland“, sagte Russwurm.
Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier machte deutlich, dass auch aus Sicht des Bundeswirtschaftsministeriums die Gesundheitsindustrie eine deutsche Schlüsselindustrie ist. Um den Austausch fortzusetzen, wird es einen Dialog mit dem BDI-Ausschuss für industrielle Gesundheitswirtschaft geben. Ziel des Austauschformats soll sein, gemeinsam die Lösungen für die bestehenden Handlungsfelder zu entwickeln.