Energieeinsparkampagne auf Gebäude ausrichten
Die aktuelle Energiekrise stellt die Verbraucher in Deutschland vor sehr große Herausforderungen – vor allem mit Blick auf den Energieverbrauch der von ihnen genutzten Wohn- und Nichtwohngebäude. Mehr Energieeffizienz in Gebäuden kann einen wichtigen Beitrag zur Versorgungssicherheit leisten.
Bei privaten Haushalten sind die Raumwärme und Warmwasserversorgung für über 70 Prozent des Energieverbrauchs verantwortlich. Dabei schlagen die erhöhten Gas- und Ölpreise im Wohnungsbestand, welcher zu zirka 50 Prozent mit Erdgas und zu 25 Prozent mit Öl beheizt wird, voll durch. Ein wesentlicher Grund dafür ist, dass ein Großteil des Gebäudebestands vor Inkrafttreten der ersten Energieeinspar- beziehungsweise Wärmeschutzverordnung 1977 errichtet wurde und hierdurch sehr häufig technisch mangelhaft und hochgradig sanierungsbedürftig ist.
Ein Schub bei der Gebäudeenergieeffizienz ist umso wichtiger, als dass ab Anfang 2024 möglichst jede neu eingebaute Heizung mit 65 Prozent erneuerbaren Energien betrieben werden soll. Ohne ein hohes Maß an Energieeffizienz werden der Energieverbrauch und die damit verbundenen Energiekosten in ungeahnte Höhen steigen, was die Akzeptanz für die Energiewende bei Gebäuden gefährden könnte. Die energetische Modernisierung von Gebäuden, der Einsatz erneuerbarer Energien und die Anpassung des Nutzerverhaltens tragen gleichzeitig zur Minderung des CO2-Ausstoßes und zur Reduzierung des Energiebedarfs bei. Der BDI veröffentlichte daher Ende 2022 einen „Call-to-Action“, der das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) auffordert, endlich zu handeln. Dazu sagte Hölger Lösch: „Die Energiespar-Kampagne der Bundesregierung muss endlich den Energieverbrauch von Gebäuden in den Fokus nehmen! 70 Prozent des Energieverbrauchs bei privaten Haushalten fallen für Wärme an, jede zweite Wohnung wird mit Gas beheizt. Auf den ersten Kriegswinter wird zumindest ein zweiter Winter Gasversorgungsmangel-Winter folgen. Deshalb muss die Bundesregierung jetzt dafür werben, dass 2023 bei Gebäuden überall das getan wird, was getan werden kann.“