EU-Freihandelsabkommen mit Südamerika jetzt abschließen

Zu den Deutsch-Brasilianischen Wirtschaftstagen fordert Dieter Kempf einen entschiedenen Einsatz für den Abschluss neuer Handelsabkommen. Ein EU-Mercosur-Freihandelsabkommen wäre ein starkes Signal in einer zunehmend protektionistischen Welt.

BDI-Präsident Dieter Kempf fordert von Bundesregierung und Europäischer Kommission einen entschiedenen Einsatz für den Abschluss neuer Handelsabkommen, etwa mit dem Mercosur-Staatenbund Südamerikas. „Fast zwei Jahrzehnte nach Beginn der Verhandlungen zwischen der EU und dem Mercosur müssen beide Seiten endlich den politischen Willen aufbringen, jetzt ein Abkommen abzuschließen“, sagte der BDI-Präsident in Köln.

Es gehe um mehr als Brasilien und Deutschland allein, sagte Kempf. „Es geht um die globale Handelsordnung, die vom Recht des Stärkeren zunehmend erschüttert wird. Die Stärke des internationalen Rechts bleibt immer öfter auf der Strecke. Gerade für eine exportstarke Industrienation wie Deutschland wird das zunehmend gefährlich.“

Kempf sprach auf den jährlichen Deutsch-Brasilianischen Wirtschaftstagen, die der BDI gemeinsam mit seinem brasilianischen Partnerverband CNI zum 36. Mal veranstaltete. Mit rund 210 Millionen Einwohnern ist Brasilien größtes Mitglied im Mercosur-Staatenbund mit etwa 260 Millionen Menschen.

„Der Abschluss eines EU-Mercosur-Freihandelsabkommens wäre ein starkes Signal in einer zunehmend protektionistischen Welt“, unterstrich der BDI-Präsident. Der Mercosur könnte durch Einfuhren von Anlagen und Maschinen aus der EU die eigenen Industrien modernisieren. Umgekehrt würden allein durch den Abbau von Zöllen europäische Unternehmen jährlich mehr als vier Milliarden Euro einsparen.