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Standortwettbewerb in der industrielle Gesundheitswirtschaft spitzt sich zu

Viele Länder haben die strategische Bedeutung der industriellen Gesundheitswirtschaft für einen resilienten und starken Produktions- und Innovationsstandort erkannt. Deutschland muss nachlegen, damit wir im internationalen Standortwettbewerb nicht untergehen.

Die industrielle Gesundheitswirtschaft (iGW) zählt zu den wachstumsstärksten und beschäftigungsintensivsten Wirtschaftsbranchen in Deutschland und zeichnet sich durch eine überdurchschnittlich hohe Forschungs- und Entwicklungsintensität aus. Der BDI sieht in der iGW großes Wachstumspotenzial für den Gesundheitswirtschaftsstandort Deutschland. Vor diesem Hintergrund hat er eine Studie in Auftrag gegeben, in der die Wirtschafts- und Forschungsinstitute IGES und WifOR Standortfaktoren für die iGW analysieren: Wie können Wachstumseffekte durch die iGW, Einsparungen im Gesundheitssystem und Verbesserungen der Gesundheitsversorgung erreicht werden?

Gerade in den Bereichen Fachkräftesicherung, Digitalisierung und Innovationsförderung muss Deutschland mit großen Schritten vorangehen, um im internationalen Standortwettbewerb künftig bestehen zu können. Während andere Länder den strategischen Wert der iGW erkennen und gezielte Maßnahmen zur Stärkung ergreifen, sieht sich die iGW in Deutschland mit einer zunehmenden Regulierungsdichte konfrontiert. Die Studienergebnisse unterstreichen eindrucksvoll die Notwendigkeit, die iGW strategisch zu denken, Innovationen zu fördern und die Potenziale der Digitalisierung nutzbar zu machen.

 Zentrale Studienergebnisse

Fachkräftemangel als Wachstumsbremse: Der Fachkräftemangel ist nicht nur in der Versorgung, sondern auch in der iGW herausfordernd. Bis 2030 können bis zu 320.000 Arbeitskräfte fehlen, was einen Bruttowertschöpfungsverlust von 26,6 Milliarden Euro zur Folge hätte.

Innovation und Digitalisierung als Hebel nutzen: Wenn es gelingt, Forschung und Entwicklung zu stärken, kann die iGW 2030 eine Bruttowertschöpfung von bis zu 140 Milliarden Euro erreichen. In einem Szenario mit erhöhtem Digitalisierungsfortschritt ist mit zusätzlichen 15 Milliarden Euro an Bruttowertschöpfung gegenüber einem geringen Digitalisierungsfortschritt zu rechnen.

Standortwettbewerb in der iGW verschärft sich: Andere Länder fördern die iGW strategisch, um die Resilienz des eigenen Standorts zu erhöhen, eine überdurchschnittliche Wertschöpfung zu generieren und innovative Unternehmen zu halten und anzuwerben. Der Zugang zu Gesundheitsdaten wird als Standortfaktor begriffen, um gezielt die Gesundheitsindustrie anzuziehen.