Wettbewerbsrechtliche Compliance verstehen
Die Folge eines Wettbewerbsverstoßes besteht nicht nur in der Nichtigkeit von Verträgen und dem Ausschluss von der Teilnahme an öffentlichen Ausschreibungen. Vielmehr setzt sich das Unternehmen hohen Bußgeldern, Schadensersatzforderungen und in einigen Ländern auch der strafrechtlichen Verfolgung einzelner Mitarbeiter aus. Dabei macht es keinen Unterschied, ob der Verstoß von einem großen oder kleinen Unternehmen zu verantworten ist.
Für die betroffenen Unternehmen und ihre Mitarbeiter ist es oftmals schwer zu erkennen, dass sie wettbewerbsrechtliche Vorschriften verletzen. Ist von den Betroffenen ein wettbewerbsrechtlich relevantes Verhalten identifiziert worden, stellt sich außerdem die Frage, wie damit zu verfahren ist. Ein Compliance-Regelwerk kann Unternehmen helfen, wettbewerbsrechtlich relevantes Verhalten zu erkennen, Fehltritte zu vermeiden und mit einem Verstoß richtig umzugehen.
Compliance-Regelwerke müssen individuell zugeschnitten sein
Wird ein Compliance-Regelwerk geschaffen, muss es individuell auf jedes einzelne Unternehmen angepasst werden. Es muss sichergestellt werden, dass einerseits Verstöße frühzeitig erkannt und beseitigt werden können, aber andererseits die freie wirtschaftliche Betätigung nicht über die Maßen eingeschränkt wird.
Was typische Verstöße gegen wettbewerbsrechtliche Vorschriften sind, zeigt ein Leitfaden von BusinessEurope. Der europäische Dachverband des BDI beantwortet, welche wesentlichen Bestandteile ein Compliance-Regelwerk aufweisen sollte und wie ein solches Regelwerk auch in kleinen und mittleren Unternehmen implementiert werden kann.