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Veranstaltung zum Thema „Wie gehören Unternehmertum, Kulturförderung und Zukunft zusammen?“© Mathias Schormann

Anke Sahlén, Regionsleiterin Nord, Deutsche Bank Wealth Management Deutschland © Mathias Schormann

Fabian Wehnert, BDI-Abteilungsleiter Mittelstand und Familienunternehmen © Mathias Schormann

Franziska Nentwig, Kulturkreis der deutschen Wirtschaft im BDI, Laura Krainz-Leupoldt, PEMA Vollkorn-Spezialitäten Heinrich Leupoldt KG, Stefan Wulff, OTTO WULFF Bauunternehmung GmbH (v. l.) © Mathias Schormann

Franziska Nentwig, Geschäftsführerin Kulturkreis der deutschen Wirtschaft im BDI © Mathias Schormann

Laura Krainz-Leupoldt, Gesellschafterin der PEMA Vollkorn-Spezialitäten Heinrich Leupoldt KG © Mathias Schormann

Stefan Wulff, geschäftsführender Gesellschafter der OTTO WULFF Bauunternehmung GmbH © Mathias Schormann

Alexander Winkler, Verbände und Institutionen, Deutsche Bank, im Austausch mit Laura Krainz-Leupoldt und Franz Leupoldt © Mathias Schormann

Wie gehören Unternehmertum, Kulturförderung und Zukunft zusammen?

Bildung, Soziales, Sport, Kunst und Kultur – Mittelstand und Familienunternehmen engagieren sich vielfältig vor Ort, sie übernehmen gesellschaftliche Verantwortung. Gleichzeitig ändert sich kulturelles Engagement, nicht zuletzt entlang gesellschaftlicher Entwicklungen und Herausforderungen.

Eine Studie des Kulturkreises der deutschen Wirtschaft im BDI hat erneut die Förderpraxis, Motive, Konzepte und Strategien kulturfördernder Unternehmen unter die Lupe genommen. Es zeigen sich Verschiebungen in geförderten Kultursparten und neue Förderschwerpunkte. Demnach unterstützen Unternehmen deutlich häufiger in den Bereichen interkultureller Austausch (+11 Prozent) und kulturelle Bildung (+8 Prozent). Rückläufig hingegen ist das Engagement für Theater (-24 Prozent), Musik (-21 Prozent) und Geschichte (-16 Prozent). Spitzenreiter bleiben nach wie vor Bildende Kunst und Fotografie (61Prozent). Größere Trends für Deutschland sind, dass erstens die Bereiche Kultur, Soziales und Bildung in der Förderpraxis zunehmend verschmelzen. Zweitens gibt es immer mehr Kooperationsprojekte unterschiedlicher Förderer. Drittens holen Unternehmen mit Sitz in den neuen Bundesländern auf.

Vor dem Hintergrund dieser wissenschaftlichen Erkenntnisse fragten Deutsche Bank, BDI und Kulturkreis Ende Februar 2020 zwei Familienunternehmen im Berliner PalaisPopulaire: „Wie gehören Unternehmertum, Kulturförderung und Zukunft zusammen?“

Beeindruckend schilderte Laura Krainz-Leupoldt, geschäftsführende Gesellschafterin PEMA Vollkorn-Spezialitäten Heinrich Leupoldt KG, ihre Motive dafür, 2007 das „Kleine Museum – Kultur auf der Peunt“ zu gründen und damit Werke international renommierter Künstler im Fichtelgebirge zu zeigen. Nicht alle Weißenstädter seien Kunstliebhaber geworden, aber stolz auf „ihr“ Museum seien doch viele der Mitarbeiter und Einwohner, so Krainz-Leupoldt.

Anders motiviert, doch genauso engagiert, zeigte sich Stefan Wulff, geschäftsführender Gesellschafter der Otto Wulff Bauunternehmung GmbH. Seit mehr als 25 Jahren unterstütze das Familienunternehmen die Stiftung Kultur Palast Hamburg. In Hamburg-Billstedt sei das Unternehmen verwurzelt, vor Ort gelte es soziale Brennpunkte durch Musik und Kultur zu entschärfen. Inzwischen seien die Klangstrolche, die Billstedt Classics und die HipHop Academy Hamburg zu festen Institutionen geworden. Seit 2002 finde noch dazu das „BilleVue“, das größte Kultur- und Stadtfestival im Hamburger Osten, statt.

Egal ob Fichtelgebirge oder Hamburg – das kulturelle Engagement mittelständischer Familienunternehmen läuft vor Ort und wirkt positiv in die Gesellschaft. Einigkeit gab es auch darüber, dass gesellschaftliches Engagement anstecke. Positive Beispiele seien motivierend und inspirierend, um eigene Ideen vor Ort zu verwirklichen.

Akteure zu vernetzen, relevante wirtschafts- und gesellschaftspolitische Zusammenhänge konstruktiv aufzuzeigen und ein Forum für den Austausch von Familienunternehmen zu schaffen – darauf zielt die Initiative „Familien.Unternehmen.Zukunft“, die die Deutsche Bank und der BDI seit Ende 2019 in verschiedenen Formaten umsetzen.