Mammutaufgabe für nächste Bundesregierung

Der BDI legt 33 Handlungsoptionen für einen nachhaltigen und wettbewerbsfähigen Güterverkehr vor. Die Politik müsse im Güterverkehr und in der Logistik so bald wie möglich alle vorhandenen Hebel für mehr Effizienz zu nutzen, mehr in Infrastruktur investieren und klimaschonenden Innovationen den Weg ebnen, sagt Holger Lösch, stellvertretender BDI-Hauptgeschäftsführer.

„Die nächste Bundesregierung steht vor der Mammutaufgabe, den Verkehrssektor klimafreundlicher und effizienter zu gestalten. Um den Standort wettbewerbsfähig zu halten, muss die Politik im Güterverkehr und in der Logistik so bald wie möglich alle vorhandenen Hebel für mehr Effizienz zu nutzen, mehr in Infrastruktur investieren und klimaschonenden Innovationen den Weg ebnen. Ein leistungsfähiger Güterverkehr und effiziente Logistikprozesse sind entscheidende Standortfaktoren und notwendige Voraussetzung für ehrgeizigen Klimaschutz.

Die Bundesregierung muss mit aller Kraft rasch und flächendeckend den Aufbau von Lade- und Tankinfrastrukturen für alternative Antriebe und Kraftstoffe sicherstellen und sich für einen analogen Hochlauf in ganz Europa einsetzen. Diese Antriebs- und Kraftstoffarten sind die zentralen Stellschrauben für CO2-Minderungen im Verkehrssektor.

Der Mehrbedarf an CO2-neutralen Energieträgern, insbesondere grünem Wasserstoff, droht absehbar das Angebot zu übersteigen. Es braucht eine politische Zusage, dass grüner Wasserstoff zu wettbewerbsfähigen Preisen sowohl durch heimische Produktion als auch über Importe möglichst rasch in ausreichenden Mengen zur Verfügung steht. 

Zusätzliche Potenziale für weniger CO2-Emissionen im Güterverkehr bestehen bei Maßen und Gewichten für Lkw, der Länge von Güterzügen sowie dem Ausbau von Ad-Hoc-Verladestellen und Lkw-Oberleitungen. Für einen klimafreundlicheren und effizienteren Verkehr sollte die Politik bisher ungenutzte Instrumente endlich stärker einbeziehen.

Die Bundesregierung muss dem Güterverkehr auf der Schiene und über den Schiffsweg eine Aufholjagd ermöglichen. Mit einem Anteil von rund 18 Prozent bewältigt die Schiene einen geringen Teil des Güterverkehrs in Deutschland. Nur mit massiven Investitionen in das Schienennetz und einer Senkung der zu hohen Systemkosten gewinnt die Schiene an Attraktivität. Auch in den Erhalt und Ausbau des deutschen Wasserstraßennetzes müssen deutlich mehr Mittel fließen, um das Potenzial der sehr klimaeffizienten Binnenschifffahrt stärker zu nutzen.“