Die neue Chief Representative der BDI-Vertretung Peking stellt sich vor
Wer bist du?
Mein Name ist Elisa Hörhager. Ich bin überzeugte Europäerin und China-Expertin. Ich habe in Peking, Berlin und Brüssel für das Auswärtige Amt zu Wirtschafts- und China-Themen gearbeitet und freue mich jetzt sehr darauf, ab Sommer das BDI-Büro in Peking leiten zu dürfen.
Auf was freust du dich in Peking?
Das Erste, was mir einfällt, worauf ich mich freue, ist das Essen. Diese kulinarische Vielfalt. Sie bietet für mich Einblicke in die kulturelle Vielfalt des Landes mit mehr als 300 lebenden Sprachen, die ist wirklich enorm und faszinierend. Einzig auf den originalen Szechuan-Hotpot verzichte ich lieber, denn das ist selbst für mich zu scharf gewürzt.
Was sind deine Aufgaben?
Als Chief Representative des BDI in Peking werde ich mich natürlich für die Interessen des BDI und der deutschen Industrie vor Ort einsetzen. Das bedeutet für mich viel zuhören, aber auch viel erklären, und eben in beide Richtungen. Gleichzeitig ist die deutsche Industrie auch europäische Industrie. Und mir ist es wichtig, das vor Ort zu vermitteln. Dass es schwierige Zeiten sind, das brauche ich wohl nicht zu wiederholen. Das liegt einfach an der hohen Komplexität des geopolitischen Umfelds. China spielt in allen Bereichen der Wirtschaft und Industrie eine Rolle, sei es von Innovation, KI, Daten bis hin zu Energie. Trotzdem, unter solch herausfordernden Umständen Brücken zu bauen und in den Dialog zu treten, das ist das, worauf ich mich freue.
Wo stehen die deutsch-chinesischen Beziehungen?
In der Handelspolitik muss sich die EU mit Praktiken auseinandersetzen, die zu Wettbewerbsverzerrungen führen. Der freie Welthandel funktioniert nur mit fairen Wettbewerbsbedingungen. Dabei geht es um effektive Lösungen. Das ist umso wichtiger, als dass diese EU-Handelsinstrumente eben auch für die Zukunft der Energiewende ausschlaggebend sind. Chancen sehe ich darin, dass wir neue Kooperationsfelder mit China ausloten, zum Beispiel im Klima, im Umweltschutz und in der Biodiversität. Da gibt es durchaus neue Kooperationsprojekte, die wir angehen. Und ich bin überzeugt, dass auch hier die Wirtschaft eine wichtige Rolle spielen kann.