Hanns Martin Schleyer war seit 1973 Präsident der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) und seit Januar 1977 Präsident des BDI. In dieser Funktion als der einzige Doppelpräsident in der Geschichte von BDI und BDA prägte er die Wirtschafts- und Sozialpolitik der Bundesrepublik. Wie schon zuvor als Vorsitzender des Verbandes der Metallindustrie Baden-Württembergs setzte er sich mit großem Engagement für die Sozialpartnerschaft zwischen Arbeitgebern und Gewerkschaften ein. Schon seit den 1950er Jahren gestaltete er das deutsche Wirtschaftswunder und die soziale Marktwirtschaft in der Daimler-Benz AG und der IHK Baden-Baden aktiv mit.
Der Mord an Hanns Martin Schleyer war, wie es Helmut Schmidt im September 1977 sagte, der Versuch, „den demokratischen Staat und das Vertrauen der Bürger in unseren Staat“ auszuhöhlen. Schleyer starb auch, weil er sich an exponierter Stelle und mit ganzer Kraft für die deutsche Wirtschaft eingesetzt hat.
Zugleich trauern wir um seinen Fahrer Heinz Marcisz und die drei Polizeibeamten Reinhold Brändle, Roland Pieler und Helmut Ulmer. Sie wurden bei der Entführung Schleyers am 5. September 1977 von der RAF ermordet.