Weltweit beteiligen sich bereits über 50 Länder und alle großen Rohstoffunternehmen an der globalen „Initiative für Transparenz im rohstoffgewinnenden Sektor“ (Extractive Industries Transparency Initiative – EITI) und tragen so zu einer transparenten internationalen Rohstoffindustrie bei. Als Vollmitglied ist Deutschland als EITI-konformes Land validiert. Alle Finanz- und Zahlungsströme im deutschen Rohstoffsektor sind korrekt, Abweichungen gibt es keine.
Die deutsche Industrie hat die deutsche EITI-Mitgliedschaft stets befürwortet und die Umsetzung von Anfang an konstruktiv mitgestaltet. Im Rahmen einer Multi-Stakeholder-Group (MSG) ist die Privatwirtschaft unter Koordination des BDI intensiv am Prozess der jährlichen Berichterstellung beteiligt.
Der vorliegende dritte Bericht zeigt: Transparenz und Nachhaltigkeit sind feste Bestandteile der heimischen Rohstoffförderung, die nach weltweit höchsten Umwelt-, Sozial- und Sicherheitsstandards erfolgt. Deutsche Unternehmen der rohstoffgewinnenden und –verarbeitenden Industrie sind sich ihrer Verantwortung und der stetig steigenden Anforderungen bewusst. Alle Unternehmen nehmen freiwillig an der D-EITI teil, stellen teils sensible Daten und Informationen zur Verfügung und tragen so erheblich dazu bei, den Ansprüchen der EITI an Transparenz und Offenlegung gerecht zu werden. Die Prüfung erfolgt nach international anerkannten Standards durch einen unabhängigen Verwalter und garantiert so die Richtigkeit und die Glaubwürdigkeit der Ergebnisse.
„Deutschland wurde im Rahmen des dritten Berichts von der internationalen EITI für die Umsetzung eines Pilotprojekts ausgewählt. Damit kommt der D-EITI eine Vorreiterrolle zu. Als BDI begrüßen wir es sehr, so einen maßgeblichen Beitrag für die Weiterentwicklung der EITI leisten zu dürfen“, sagt Wolfgang Niedermark, Mitglied der BDI-Hauptgeschäftsführung. Mit der Pilotmaßnahme wird eine Alternative zum bisherigen Zahlungsabgleich getestet, die ohne einen Verzicht auf das Steuergeheimnis funktioniert. Ein reduzierter Aufwand könnte noch mehr rohstoffreiche Länder zur Mitwirkung in der EITI anregen. Der hohe Anspruch der EITI an Datenqualität und Transparenz bleibt dabei unverändert.
Der Bericht stellt umfangreich aufbereitete Informationen zur deutschen Rohstoffindustrie zur Verfügung und geht unter anderem auf den rechtlichen Rahmen, die Bedeutung der heimischen Rohstoffförderung für Wirtschaft und Gesellschaft sowie auf den verantwortungsvollen Umgang mit der Umwelt und der Natur ein. „Der Bericht hilft sehr, den Menschen gute Kenntnisse und damit Verständnis für die Bedeutung von Rohstoffen auch bei uns zu vermitteln“, unterstreicht Niedermark. Der konstruktive Austausch mit Vertretern von Regierung und Zivilgesellschaft in der MSG unterstütze zudem eine sachliche Diskussion zur Rohstoffpolitik und Rohstoffgewinnung in Deutschland.
Die Ergebnisse des Berichts geben Anlass, die Förderung von heimischen Rohstoffen für Zukunftstechnologien, beispielsweise Lithium, in Deutschland stärker in den Blick zu nehmen. Eine Förderung ist aufgrund von Vorkommen grundsätzlich möglich, bietet eine große Chance für eine nachhaltige Versorgung und würde unter den im D-EITI-Bericht dargestellten hohen Standards erfolgen.