„Ihr habt die Uhr, wir haben die Zeit“, hörten wir in Afrika bis vor Kurzem. Für uns Europäer scheint es immer wieder, als würde in Afrika die Zeit stehenbleiben. Wer aber genau hinsieht, stellt fest, dass sich in den vergangenen Jahren viel verändert hat. Die afrikanischen Regierungen haben massiv in den Ausbau der Infrastruktur investiert und damit einige der größten Hemmnisse für wirtschaftliche Entwicklung reduziert. Städte wie Accra, Lagos und Nairobi haben sich zu aufregenden Metropolen mit einer innovativen Start-up-Szene entwickelt.
Afrika ist mit Wachstumsraten von 3,5 Prozent im vorigen Jahr die am schnellsten wachsende Weltregion. Dieses Wachstum basiert nicht nur auf Rohstoffexporten. Andere Sektoren wie die Bau- und die Finanzindustrie haben sich in den vergangenen Jahren stark entwickelt. Die Regierungen bauen Stromversorgung und Infrastruktur aus, um ihre Wirtschaft weiter zu stärken. Dadurch entstehen auch für deutsche Unternehmen viele Chancen. Ziel des BDI ist es, diese Unternehmen auf die bestehenden Geschäftsmöglichkeiten aufmerksam zu machen.
Alle zwei Jahre treffen sich Vertreter aus Wirtschaft und Politik zum Deutsch-Afrikanischen Wirtschaftsgipfel, um sich über aktuelle Projekte, Initiativen und Entwicklungen auszutauschen. Ziel der Konferenz ist es, die Wirtschaftsbeziehungen zwischen Deutschland und afrikanischen Staaten auszubauen. Anfang Februar reisten wir zusammen mit Stefan Mair, Mitglied der BDI-Hauptgeschäftsführung, und Alexander Knipperts, unserem EZ-Scout für Entwicklungszusammenarbeit, sowie 450 weiteren Teilnehmern dafür nach Accra, Ghana.
Reisen wie diese bieten uns die Gelegenheit, von den Unternehmern zu erfahren, was sie planen und wie sie die Chancen und Risiken auf den afrikanischen Märkten einschätzen – ein wichtiges Element unserer Arbeit. Stefan Mair moderierte unser BDI-Panel zu Industrialisierung in Afrika.
Die Atmosphäre auf der Konferenz war angenehm und produktiv. Man kennt sich, man tauscht sich aus und trifft natürlich auch viele neue Gesichter. Besonders die Mischung zwischen großen Unternehmerinnen und Unternehmern, SMEs und Start-ups ist in diesem Jahr inspirierend. Es wird immer wieder deutlich: Afrika befindet sich im Auf- und Umbruch – und ist definitiv der Kontinent der Zukunft.