Hubertus von Baumbach, Vorsitzender der Unternehmensleitung C. H. Boehringer Sohn AG & Co. KG und Vorsitzender des BDI-Ausschusses Außenwirtschaft
„Als forschungsgetriebenes Familienunternehmen ist es für uns selbstverständlich, dass wir unser Handeln an Zielen ausrichten, die unsere langfristige Wettbewerbsfähigkeit und damit Unabhängigkeit sichern. Dies übertragen auf eine Standortpolitik müssen wir Deutschland im Wettbewerb mit anderen Standorten sehen – sowohl im Wettbewerb um Arbeitskräfte als auch im Wettbewerb um unternehmerische Ansiedlung. In beiden Bereichen – Lohnsteuer wie auch Unternehmensteuer – sind wir inzwischen ein Hochsteuerland und daher nicht wettbewerbsfähig, genauso wenig wie wir es im Bereich der Förderung des Forschungsstandortes sind. Wir müssen in allen drei Bereichen handeln, um weiter im Wettbewerb bestehen zu können. Bei der steuerlichen Forschungsförderung haben wir es nach drei Koalitionsverträgen immer noch nicht über eine Absichtserklärung hinaus geschafft – und das bei Haushaltsüberschüssen von über 30 Milliarden Euro!“
Niklas Beyes, kaufmännischer Geschäftsführer Brose Fahrzeugteile GmbH & Co. KG
„Für Personengesellschaften ist die Unternehmensteuerbelastung im internationalen Vergleich viel zu hoch. Sie liegt weit über 40 Prozent, während im Ausland die Belastung meist nicht einmal die Hälfte beträgt. Jede Investition im Ausland lohnt sich daher doppelt.“
Wolfang Haas, Leiter der Steuerabteilung BASF SE und Vorsitzender des BDI-Steuerausschusses
„Strukturelle Reformen des Unternehmensteuerrechts sind überfällig – im Jahr 2019 müssen die Weichen hierfür gestellt werden. Ziel muss ein international wettbewerbsfähiges Niveau einer Steuerbelastung der Unternehmen von maximal 25 Prozent sein.“
Maresa Harting-Hertz, geschäftsführende Gesellschafterin HARTING Stiftung & Co. KG
„Der Investitionsstandort Deutschland muss auch in Zukunft für die deutschen Unternehmen attraktiv und wettbewerbsfähig sein. Wir brauchen bessere nationale und internationale Streitbeilegungsmechanismen um Doppelbesteuerung zu vermeiden. Dazu gehört auch ein fairer Umgang der Finanzverwaltung mit den Steuerpflichtigen. Es kann nicht sein, dass ein und derselbe Auslandssachverhalt in jedem Bundesland unterschiedlich behandelt wird.“
Hans-Toni Junius, Vorsitzender der Geschäftsführung C.D. Wälzholz und Vorsitzender des BDI/BDA-Mittelstandsausschusses
„Arbeitnehmer und Unternehmen brauchen Entlastung. Gefüllte Geldbeutel helfen der Konjunktur. Geringere Unternehmensteuern stärken die internationale Wettbewerbsfähigkeit des standorttreuen Mittelstands. Es macht Sinn, jetzt anzusetzen, denn der Wettbewerbsdruck wächst und die Konjunktur geht in die Knie.“
Mathis Kuchejda, geschäftsführender Gesellschafter Schmidt und Haensch sowie Vorstandsmitglied Mittelstandsausschuss
„Die Personenunternehmen – und das ist immer noch die Mehrzahl der deutschen Unternehmen - leiden unter der hohen Steuerbelastung von bis zu 47,5 Prozent. Die hohe Belastung trifft im Zweifel auch qualifizierte Arbeitskräfte. Die Abschaffung des Solidaritätszuschlags muss für alle gelten.“
Joachim Lang, BDI-Hauptgeschäftsführer und Mitglied des Präsidiums
„In anderen Industriestaaten ist nicht nur die steuerliche Belastung für die Unternehmen deutlich niedriger. Außerhalb Deutschlands finden sich auch oft bessere Investitionsanreize für Projekte in Zukunftsfeldern wie dem Cloud Computing oder der künstlichen Intelligenz. Im Ergebnis entstehen die Innovationen und Wertschöpfungsketten von morgen woanders. Dies ist ein stiller und schleichender Prozess, der ab einem gewissen Punkt nicht mehr umkehrbar ist.“