Mit dem Digitalen Binnenmarkt hat die EU in der nun endenden Legislaturperiode wichtige Voraussetzungen geschaffen für die Entwicklung von Industrie 4.0 in ganz Europa. Aus Sicht des Maschinenbaus ist der Digitale Binnenmarkt allerdings noch lange nicht vollendet. Deswegen fordert der VDMA, dass die Digitalisierung besonders der Industrie nach der Europawahl eine Priorität der EU-Kommission bleiben muss.
Handlungsbedarf besteht weiterhin beim Thema Künstliche Intelligenz. So ist es Aufgabe der zukünftigen Kommission, durch konkrete Maßnahmen beispielsweise Rechtssicherheit bei der Anwendung von KI zu schaffen und dabei zwischen verschiedenen Anwendungsfällen zu differenzieren. „Die EU hat in den vergangenen fünf Jahren wichtige Voraussetzungen für die Digitalisierung der Industrie in Europa geschaffen, etwa durch die Initiative zum freien Datenverkehr oder den Aufbau von Dialogplattformen zwischen Politik und Industrie“, sagt Holger Kunze, Leiter des VDMA European Office. „Allerdings darf Europa in der Digitalpolitik nicht nachlassen, weil wir sonst Wettbewerbsnachteile heimischer Unternehmen im globalen Vergleich riskieren.“
Auch in der Klimapolitik – ein weiterer Treiber in der Industrie – sieht der Maschinenbau die EU in der Pflicht, um die Unternehmen bei der Entwicklung und Verbreitung von nachhaltigen Technologien zu unterstützen. Grundsätzlich versteht sich der Maschinenbau als Anbieter von Lösungen, die eine klimaschonende Produktion ermöglichen, ohne den wirtschaftlichen Wohlstand in Europa zu gefährden. Allerdings muss dafür Unternehmen der Freiraum gelassen werden, um effiziente Technologien entwickeln und vermarkten zu können.