„Weniger Belastungen, weniger Bürokratie, weniger Steuern – und bessere Infrastruktur, mehr Anreize für Innovationen und Investitionen“ forderte BDI-Präsident Siegfried Russwurm auf der BDI-Pressekonferenz zum Jahresauftakt im Januar. „Die Bundesregierung muss endlich den Reformstillstand in der Steuerpolitik überwinden.“
Entscheidend bleibe, die Steuerbelastung der Unternehmen maximal auf wettbewerbsfähige 25 Prozent des Ertrags zu senken, unterstrich Russwurm. Der BDI hat jetzt ein Steuermodell der Zukunft vorgeschlagen, um auch mithilfe der Steuerpolitik mehr Wirtschaftswachstum zu schaffen und nach der Krise die Verschuldungsquote zurückzuführen.
„Niedrigere Unternehmensteuern können helfen, die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise schneller zu bewältigen“, sagte Monika Wünnemann, BDI-Abteilungsleiterin für Steuern und Finanzpolitik, in einer digitalen Expertenrunde unmittelbar nach der Pressekonferenz. „Eine niedrigere Steuerbelastung schafft Raum für höhere Investitionen und Innovationen. Die Bundesregierung muss mit wettbewerbsfähigen steuerlichen Rahmenbedingungen die unternehmerische Tätigkeit in Deutschland flankieren.“
Rolf Bösinger, Staatssekretär im Bundesfinanzministerium, erteilte einfachen Steuersenkungen mit Blick auf die angespannte Haushaltslage eine Absage. Steuererhöhungen seien wiederum wachstumsfeindlich und der falsche Weg für die gesamtwirtschaftliche Entwicklung, unterstrich der Vorsitzende des Sachverständigenrats der Wirtschaftsweisen, Lars Feld. Die wichtigste Maßnahme aber wäre aktuell die neuerliche Erweiterung des steuerlichen Verlustrücktrags. Diese sei bislang zu wenig großzügig ausgefallen.
„Die nächste Bundesregierung muss die Steuerbelastung der Unternehmen senken, damit Deutschland im Wettbewerb um Investitionen und attraktive Arbeitsplätze mit anderen Industriestaaten mithalten kann“, forderte Wolfgang Haas von der BASF SE. Der Vorsitzende des BDI-Steuerausschusses warb zudem für strukturelle Reformen in der Unternehmensteuer.