Eine zukunftsorientierte Rohstoffpolitik muss die gesamte Wertschöpfungskette betrachten – von der Rohstoffgewinnung über die Verarbeitung bis hin zum Recycling. Das Ende der Nutzungsphase eines Produktes darf nicht mehr das Ende der darin enthaltenen Rohstoffe bedeuten. Stattdessen müssen die Rohstoffe getrennt und wiederaufbereitet werden, um sie dem Wirtschaftskreislauf wieder zur Verfügung zu stellen. „Deutschland kann bei vielen Rohstoffen den Bedarf nicht durch den eigenen Abbau decken. Rohstoffe im Kreis zu führen stärkt die Versorgungssicherheit und verringert Abhängigkeiten von internationalen Märkten“, sagt Herwart Wilms, Vorsitzender des BDI-Ausschusses für Rohstoffpolitik.
„Die Themen Rohstoffversorgung und Rohstoffsicherheit nehmen wir oft mit einer zu großen Selbstverständlichkeit wahr“, warnt Wilms. „Gerade in Zeiten der Corona-Krise haben wir in Deutschland zum Teil schmerzlich feststellen müssen, wie groß die Abhängigkeit unserer Industrie von Rohstoffen aus dem Ausland ist.“ Ihm sei wichtig, nicht nur den umwelt- und klimapolitischen Vorteil von Recyclingrohstoffen in der heimischen Industrie weiter zu betonen, sondern vor allem auch die Chance der internationalen Unabhängigkeit.
Nach dem Studium der Wirtschafts- und Sozialwissenschaften sowie der Germanistik absolvierte der jetzt 59-Jährige von 1989 bis 1991 sein Lehramtsreferendariat in Düsseldorf und Mönchengladbach. Seit 2005 ist er Geschäftsführer der REMONDIS Assets & Services GmbH & Co. KG und verantwortet die Bereiche Marketing/Unternehmenskommunikation, Presse/Öffentlichkeitsarbeit und Public Affairs für die REMONDIS-Unternehmensgruppe. Als Geschäftsführer der EKO-PUNKT GmbH ist er auch verantwortlich für das Duale System der Gruppe.
Seit vielen Jahren engagiert sich der Vater zweier Söhne in Verbandsgremien. So ist er Vizepräsident im Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Rohstoffwirtschaft e.V. Neben seinen beruflichen Aktivitäten findet Wilms auch Zeit für seine privaten Interessen: Seit vielen Jahren ist er Mitgesellschafter am Weingut Disibodenberg sowie Mitgesellschafter und Geschäftsführer des Meisenheimer Hofes. Ebenso ist Wilms Stiftungsgründer der „Neustiftung am Stiftischen Humanistischen Gymnasium Mönchengladbach“, an dem er selbst das Abitur erlangte.