„Es ist höchste Zeit, dass Bund und Länder jetzt mit einem ambitionierten Maßnahmenpaket die Wochen der Tatenlosigkeit beenden. Die neue Handlungsstärke kommt angesichts der dramatischen Lage extrem spät.“ Die Politik habe viel zu lange gezögert.
Russwurm begrüßt die konsequente und flächendeckende Einführung von 2G bzw. 2Gplus im öffentlichen Raum und macht deutlich, dass es richtig sei, dass die Politik damit einen weiteren generellen Lockdown im Inland vermeiden wolle, um die ohnehin schon fragile wirtschaftliche Erholung nicht weiter zu gefährden. „Alles andere wäre verheerend“, sagt der BDI-Präsident, da die Unternehmen mit konsequenten 3G-Strategien auch in Zukunft ihren Beitrag zu einer konsequenten Pandemieeindämmung leisten würden.
Entscheidend sei, dass den Absichtsbekundungen jetzt auch sehr schnell Taten auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene folgten. „Deutschland hat kein Erkenntnis-, sondern ein gravierendes Umsetzungs- und Organisationsproblem“, sagt Russwurm. Das Ziel, jedem Impfberechtigten bis Weihnachten ein Angebot zu machen, scheine angesichts der aktuell schwerwiegenden Verteilungs- und Logistikprobleme extrem ehrgeizig. Der BDI-Präsident: „Angesichts der massiven Einschränkungen, die auf die fast 14 Millionen Ungeimpften zukommen, muss die Politik liefern. Auf gar keinen Fall darf die gerade steigende Impfbereitschaft in der Bevölkerung durch weitere Wochen der Impfstoffknappheit und unzureichenden Logistik konterkariert werden.“
Gut ist aus Russwurms Sicht, dass nun parallel – abhängig von der weiteren Entwicklung des Impfgeschehens – auch die Einführung einer allgemeinen Impfpflicht geprüft und vorbereitet werden soll: „Sofern sich die Impfquote durch die beschlossenen Maßnahmen nicht weiter deutlich steigern lässt, begrüßen wir die Einführung einer allgemeinen Impfpflicht, um gegen eine drohende fünfte Welle vorzubeugen.“