Das gaben die drei Industrieverbände BDI, Medef und France Industrie Mitte Dezember bekannt. Für den klimaneutralen Umbau der europäischen Wirtschaft müsse grüner Wasserstoff innerhalb kürzester Zeit in gigantischen Mengen zur Verfügung stehen, erklärten die Verbände aus Deutschland und Frankreich. „Kein EU-Mitgliedstaat könnte im Alleingang ausreichend Wasserstoff produzieren und die notwendige Infrastruktur aufbauen“, unterstrich der stellvertretende BDI-Hauptgeschäftsführer Holger Lösch.
Vor allem ein gemeinsamer europäischer Rechtsrahmen ist für Lösch die Grundvoraussetzung für den Auf- und Ausbau der Wasserstoff-Infrastruktur: „In allen EU-Mitgliedstaaten müssen die gleichen Regeln für den Einsatz von Wasserstoff gelten.“ Notwendig sei ein EU-weites Zertifizierungssystem, das auf dem CO2-Fußabdruck für klimaneutrale Gase basiert. Auch sei für den raschen Ausbau das richtige Investitionsumfeld erforderlich: Die Politik sollte parallel die Wasserstoffproduktion und -nachfrage in den Fokus nehmen, um den Markt anzukurbeln. Lösch: „Investoren in Elektrolyseure müssen sich einer zuverlässigen Abnahme gewiss sein können. Unternehmen brauchen die Sicherheit, dass ausreichend Wasserstoff für ihre klimaneutrale Produktion vorhanden ist.“
Die EU-Kommission dürfe keine Technologie für die Produktion erneuerbaren oder kohlenstoffarmen Wasserstoffs von vornherein ausschließen. Für mehr Energieversorgungssicherheit und Unabhängigkeit von einzelnen Energielieferanten brauchten Unternehmen jede verfügbare Tonne Wasserstoff, vor allem die energieintensiven Industrien wie Stahl und Chemie.