In der Gesamtschau sieht der BDI den Koalitionsvertrag überwiegend kritisch: Er lässt eine ganzheitliche Strategie und Herangehensweise in zentralen Bereichen wie der Steuerpolitik, der Digitalisierung und der Energie- und Klimapolitik vermissen. Der BDI-Maßstab lautet: Was ist notwendig, um Deutschlands Wohlstand auch in Zukunft zu sichern? Darauf gibt der Vertrag laut der Auswertung des Spitzenverbands keine überzeugende Antwort.
„Wichtige Impulse für Investitionen und Innovationen fehlen. Beim Einsatz öffentlicher Gelder erkennen wir eine Schieflage zugunsten von Maßnahmen in der Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik und zulasten von Wachstums- und Investitionsimpulsen.“ Außerdem setze sich der Vertrag zu wenig mit dem internationalen Wettbewerb auseinander, in dem sich deutsche Unternehmen – egal ob mittelständisches Familienunternehmen oder börsennotierter Konzern – befinden.
Das Ergebnis der BDI-Analyse fällt ernüchternd aus: „Eine wirtschaftliche oder gar gesellschaftliche Aufbruchstimmung ist von diesem Koalitionsvertrag nicht zu erwarten“. Umso mehr müssten Regierung und Parlament in der Umsetzung des Koalitionsvertrages nun darauf achten, Zukunftsinvestitionen zu priorisieren, Impulse für Innovationen zu setzen und dabei neue Belastungen für Bürger und Unternehmen zu vermeiden.